Run River North
Drinking From A Salt Pond
Nettwerk/Soulfood
Raus aus der Folkschablone, rein in Grunge- und Wave-Zusammenhänge.
„Intro (Funeral) Parade“, der erste Song auf dem neuen Album von Run River North, erinnert nicht nur des „Funeral“ im Titel wegen an Arcade Fire – hier spielt eine Band den alten Lagerfeuerfolk aus seiner Schablone in ein Rockding raus, das einmal so groß wie eine Hymne werden kann, wenn es denn reif und erwachsen wird (oder werden will). Vorerst stehen die Zeichen auf Durcheinanderwirbeln und Austesten, die Band soll sich während der Aufnahmen gründlich infrage gestellt haben. DRINKING FROM A SALT POND ist das Statement zu einer Phase im Bandfindungsprozess und leistet musikalisch ordentlich was: Mit „Run Or Hide“ ist den Amerikanern ein beißendes Stück Rock mit grungeverdächtiger Hook gelungen, und über „Pretender“ steckt die Band ihr Fähnlein auf die immergrüne Spielweise des New Wave – Slalom fahrend um unsere allerschönsten Erinnerungen an Wire, XTC und die Libertines. U-Turn für eine Band, die einmal so etwas wie die Mumford & Sons für Amerika werden wollte.