Keith Richard und Anita Pallenberg in ’sonnigen‘ Schwierigkeiten
Die Presse berichtet regelmässig über die Rolling Stones. So ging es jahrein jahraus. Doch es wird immer deutlicher, dass die Gruppe langsam aber sicher ein bisschen in den Hintergrund gerät. 'Newcomer' David Bowie sagte nicht ohne Grund über Mick Jagger: "Jagger - ein Sex-Idol? Au warte! Von meiner Grossmutter vielleicht."
HASCH UND HEROIN
Gerüchten zufolge soll Mick Taylor angedeutet haben, dass er die Gruppe verlassen will, doch sein Management will diese Meldung noch nicht bestätigen. Weniger erfreuliche Sachen sorgen augenblicklich für Roling Stones-Schlagzeilen.
Das Quintett musste notgedrungen ihre feudale Villa an der Südküste von Frankreich verlassen. Die französische Polizei erhob ernsthafte Bedenken gegen die Ex-Idole, weil sie bei ihnen Haschisch und Heroin vermutet.
Die Hauptanklage scheint gegen Keith Richard und seine Freundin Anita Pallenberg gerichtet zu sein. Wegen Keith mussten die anderen Stones neulich auf dem Polizei-Hauptquartier in Nizza erscheinen, um Zeugenaussagen zu machen. Kurz danach verliessen Keith Richard und Anita Pallenberg Frankreich und es sieht nicht danach aus, dass sie schon bald wieder zurückkehren.
Richter Laffargue hat inzwischen ein paar unzweideutige Anspielungen auf die gegenwärtige Situation gemacht, sodass Keith und Anita sich wohl besser in den Wellen vor Jamaica tummeln und sich die Cöte d’Azur nur auf der Landkarte anschauen. Im Übrigen hat Mick Jaggers Rechtsanwalt in London die ganze Rauschgiftaffäre dementiert und als erfundenes Märchen abgestempelt.
Nichtsdestoweniger kann man davon ausgehen, dass sich 1971 in England etwas ähnliches abgespielt hat wie es sich jetzt in Frankreich abzeichnet. Jagger & Co. fühlten sich seinerzeit in England arg von Frau Justitia verfolgt und setzen sich ab nach Frankreichs Südküste.
Stones-Fans liefen massenweise an deren Häusern entlang in der Hoffnung, einen ihrer Idole zu sehen.
Unter ihnen wann auch Gilbert Missva und Christian Tamanini. Das waren zwei Typen, die um jeden Preis versuchten, Kontakt aufzunehmen mit dem Rolling Stones Syndikat. Das glückte ihnen schliesstich auch, weil sie im Besitz einer Pflanze waren, aus der eine Art Haschisch gewonnen werden konnte, die in ganz Frankreich sonst nicht aufzutreiben war.
Richard und den Herstellern des auserlesenen Stoffs trat Jacques Pusato (der Koch von Keith Richard) auf. Er sorgte dafür, dass ein gewisser Rene d’Amico jede Woche einmal ungefähr 50 Gramm in die Villa von Keith brachte.
Zeugen haben erklärt, dass der Stones-Gitarrist regelmässig Feten gab, auf der derbe geraucht und leider auch ‚gefixt‘ wurde. Diese Drogen-Partys fanden entweder in Keith Richards Villa oder auf seiner Yacht ‚The Mandrax‘ statt.
Die Polizei hatte schon seit längere Zeit Lunte gerochen und hatte auf einem gegebenen Moment genügend Beweismaterial gesammelt, um Aktionen starten zu können. Man hört bereits, dass Mick Jagger Richter Laffargue versprechen musste, auf einem festgesetzten Termin in Nizza vor Gericht zu erscheinen. Keith und Anita werden das Risiko vermutlich nicht auf sich nehmen, zum selben Termin zu erscheinen. Es ist nun mal so, dass französische Gefängnisse nicht die besten Plätze sind, um neue musikalische Impressionen zu bekommen.