CHICAGO – „Es macht Spaß gemeinsame Dinge zu tun“


Das erste Doppelalbum der „Chicago Transit Authority“ brachte, sowie in England als auch in ganz Europa, die Popgemüter in Aufruhr. Und nun, nachdem im Januar die zweite Langspielplatte erschien und auf fast allen Plattenspielern des popliebenden Publikums gelegen hat, ist wieder jeder ganz begeistert davon.

Inzwischen hat die Gruppe „Transit Authority“ weggelassen und nennt sich nur noch schlicht und einfach „Chicago“. Obwohl einige Leute immer wieder behaupten, die Musik der Chicago gleiche der Musik der „Blood Sweat And Tears“, so sind wir doch der Meinung, dass Chicago eine der erfolgreichsten Gruppen von gegenwärtig ist.

Individuell sind alle Mitglieder ausgezeichnete Musiker. Robert Lamm (Orgel und Gesang), Terry Kath (Gitarre und Gesang), Lee Loughnane (Trompete), James Pankow (Trombone), Walter Parazaider (spielt jedes Blasinstrument), Peter Cetera (Bassgitarre) und Daniel Seraphine (Drummer).

Die erste Frage, die wir stellten, war, ob sich das Chicago Transit Authority gegen den Gebrauch des Namens gewehrt habe.

Walter Parazaider lachend: „Nein, wir finden, dass der Name „Chicago“ besser zu uns passt. Er erinnert uns an die Stadt, in der wir begonnen haben. Inzwischen wohnen wir alle an der Küste.“

Ist der große Erfolg ganz plötzlich eingetreten?

„Wir arbeiten schon seit drei Jahren zusammen,“ erklärt Walter. „Zuerst brachten wir nur Songs aus der Top 40, obwohl wir damals die erste Gruppe waren, die mit Bläsern arbeiteten. Vor etwa eineinhalb Jahren beschlossen wir, nur noch eigene Nummern zu bringen. Schließlich waren wir keine Neulinge mehr. Wir spielten schon zehn Jahre. Unser Jazz- und Rock-Label gab uns stets gute Ratschläge und arbeitete an unseren Kompositionen mit. James Pankow schreibt die Musik für die Bläser, Perry und Robert schreiben und arrangieren mit Hilfe von eigenen Freunden. Um auf Blood Sweat And Tears zurückzukommen, jeder denkt dass so eine Art Krieg zwischen uns herrscht, aber das ist nicht wahr. Im Gegenteil: Obwohl es unsere Formation eher gab, brachten Blood Sweat And Tears viel früher eine Platte auf den Markt. Damit haben sie uns automatisch den Weg geebnet. Ausserdem glaube ich, dass das Publikum seit einem Jahr viel entwickelter ist und sich an kompliziertere Kompositionen und Arrangemente gewöhnt hat.“

 Es fällt ihm offensichtlich schwer, einige Leute zu nennen, die ihn musikalisch beeinflusst haben. „Natürlich die Beatles,“ sagt er. „Und Don Ellis, der mit den verschiedensten Arten von Musik experementiert hat. Und auch Jimi Hendrix. Trotzdem hoffen wir, dass wir allein den Chicago-Sound zustandebringen. Zuerst war es schwer für uns, alles unter einen Hut zu bringen. Inzwischen sind wir aufeinander abgestimmt und alles klappt prima!“