Trim
1-800 Dinosaur Presents: Trim
1-800 Dinosaur
Das Produzenten-Kollektiv um James Blake legt gemeinsam mit dem Rapper Trim ein schwer verdauliches Grime-Mixtape vor.
Auf dem Cover sieht man zwar die Silhouette von Trim, Grime-MC aus London und Ex-Mitglied von Roll Deep, doch in Wahrheit ist das hier das gut getarnte Debütalbum von 1-800 Dinosaur, einem Label und losen Konstrukt britischer Elektronik-Künstler, dessen leitender Angestellter James Blake ist. Auch wenn Blake selbst nur an einem Track, dem eher unauffälligen Füller „RPG“ beteiligt ist, haben mit Airhead, Happa, Bullion, Boothroyd, Dan Foat und Klaus fast alle anderen 1-800-Produzenten fleißig mitgewerkelt. Es sind jedoch nicht die vielen Köche, die den Brei ein wenig verderben, es ist eher die Tatsache, dass letztlich alle auf das gleiche Gewürz zurückgreifen: Trim.
Der ist zwar seit Jahren einer der besten in seinem Fach und auch auf diesem Mixtape in sehr guter Form, doch wirkt er manchmal in dem dichten Gewirr aus Bässen und Ambient-Flächen wie ein Fremdkörper. Tracks wie „White Room“ würden als pure Instrumentals besser funktionieren, sie sind nicht darauf ausgerichtet, einem so präsenten Rapper wie Trim als Bühne zu dienen. Die beklemmende Spannung, die zum Beispiel der sehr abgespeckte Opener „Stretch“ heraufbeschwört, vermisst man im Laufe des Mixtapes viel zu oft. Da wundert es kaum, dass der beste Beat derjenige ist, in den Trims Stimme häppchenweise eingearbeitet anstatt obendrauf geklatscht wurde: „Seeker“, produziert von Blakes Live-DJ Klaus alias Nick Sigsworth.