salute

Es ist ja so: Musik, die es schafft, die Hyperaktivität unserer Gegenwart – dieses nervöse Durch-, Neben- und Übereinander der Stile – einzufangen, ist per se zeitgemäß. Richtig gut wird sie aber erst, wenn die Streifzüge zwischen den Genres zu flüssigen Bewegungen werden. Womit wir auch schon bei Felix Nyajo alias Salute wären. Der 20-jährige Österreicher packte gleich nach der Matura seine Koffer und zog nach Brighton. Viel mehr nach UK-Hipness als nach Wiener Gemütlichkeit klingt auch die Musik.

Nach einer Debüt-EP „Gold Rush“ 2015 stellt Salute auf diesem Minialbum sein Können als Kind der Shuffle-Generation unter Beweis: Eks­tatisch, pulsierend, vertrackt sind seine Tracks, die sich auf einem weiten Feld zwischen basslastigem R’n’B und Elektro, Grime, Drum’n’Bass, Trap und Pop-Refrains bewegen und mit denen er sich um einen Platz neben Namen wie Hudson Mohawke und Rustie bewirbt.

Wie jeder gute Produzent glänzt er nicht nur mit der Produktion, sondern auch mit der Auswahl der Vokalisten: ob Sänger Krrum oder Rapper D.R.A.M. – alle noch relativ unbekannt, mit irre interessanten Stimmen und guten Chancen auf Indie-Ruhm. „One More Chance“ ist ein smarter Hybride aus Gospel, polternden Club-Beats und Synthie-Fanfaren. Fast noch besser, noch aufgekratzter ist „Forever“, das mit einer Flut von Hand-Claps und rasselnder Percussion auf einen hereinbricht. Immer entdeckt man unter den Soundschichten überschwängliche Popmusik und trotzdem sind die Tracks von einer erstaunlichen Abgeklärtheit. Der Brite würde „crisp“ dazu sagen: knackig.