Neue Alben: 29.08.-04.09.2011
Die Neuerscheinungen der Woche. Mit unter anderem The Rapture, Dear Reader, Bombay Bicycle Club und Boy.
Der Simfy-Player diese Woche mit The Rapture, Bombay Bicycle Club, Dear Reader und Boy.
Platte der Woche:
The Rapture – In The Grace Of Your Love
The Rapture haben es von der Platte des Monats endlich bis zur Platte der Woche geschafft. Das bedeutet, dass In The Grace Of Your Love keinem mehr vorenthalten wird. ME-Redakteur Albert Koch feiert sie als Avantgardisten-Band: „Man darf The Rapture im Jahr 13 nach ihrer Gründung als Avantgardisten-Band feiern, eine die durchs Hintertürchen das Saxofon im Pop-Untergrund wieder salonfähig gemacht hat. Aber nicht dieses muskelbepackte Tina-Turner-Ding, das neuerdings wieder als Konsensinstrument gilt. Durch die Songs der New Yorker zogen sich von Anfang an Spuren eines zirkularen Saxofonspiels, das näher am Freejazz war als an den Popachtzigern. Wir erinnern an die 2006er-Single „Get Myself Into It“. Das mit dem Saxofon ist auf dem vierten Album der „ Disco-Punks“ nicht anders (im Titelsong zum Beispiel), The Rapture setzen in „Come Back To Me“ aber noch einen drauf, was komische Instrumentierung angeht. Der Song lebt von einem irrwitzig gespielten/gesampelten Akkordeon – wahrscheinlich das Popinstrument des Jahres 2021 – und verwandelt sich ab der Mitte in ein vokales Minimal-House-Monster mit Hitfaktor zehn. „Never Gonna Die Again“ verarbeitet Siebzigerjahre-Funk’n’Soul-Versatzstücke, inklusive Bläsersection. Der Überhit, das Piano-housige „How Deep Is Your Love?“, wird in der laufenden Saison für Ekstase in den Clubs sorgen.
„In The Grace Of Your Love“ bedeutet nach einem Album Pause auch die Rückkehr von The Rapture zum DFA-Label. Die verlorenen Söhne sind wieder zu Hause angekommen, dort, wo vor bald zehn Jahren ihr Untergrund-Ruhm begonnen hat. Wer Echoes geliebt, wer Pieces Of The People We Love geschätzt hat, wird ohne In The Grace Of Your Love nicht mehr leben wollen.
Musikexpress präsentiert: The Rapture live
A
Airship – Stuck In This Ocean
B
Begemann & Die Befreiung, Bernd – Wilde Brombeeren
Bombay Bicycle Club – A Different Kind Of Fix
Boy – Mutual Friends
Es hört sich nach Musik aus dem Wohnzimmer zweier junger erwachsener Frauen an. Singer/Songwriter-Gitarrenpop aus einem Hamburger Wohnzimmer, in dem man hier und da noch eine Erinnerung aus dem Jugendzimmer findet. Sie schreiben mit angenehmer Leichtigkeit ernste Geschichten. Manchmal Männergeschichten, die sich aus dem Mund von Valeska Steiner wie Boys-Geschichten anhören, weil sie auch noch so lange eben diese bleiben. Das Debütalbum hat etwas geschafft, was so viele Singer/Songwriter-Platten nicht mehr schaffen: Der Gitarrenpathos und die oftmals lästige Katharsis der Bandprotagonisten in ihren Songs weicht hier einer sehr charmanten Pop-Phantasie.
D
Dawes – Nothing Is Wrong
Dear Lions – Dear Lions EP
Dear Reader – Idealistic Animals
Dear Reader haben es diesmal anders gemacht als beim letzten Mal. Während ihr 2009er Debüt „Replace Why With My Funny“ noch ganz klar in einer Genretrilogie aus Indie, Folk und Pop ansiedelte, verklärt Cherilyn McNeil dieses Bild mit dem neuen Album „ Idealistic Animals“. Chorale Stimmen im Hintergrund, die sich mal mit und mal ohne der Stimme von Cherilyn McNeil zu einem Dear-Reader-Chor formieren. Orchestrale Instrumentierungen, die sich für ekstatische Höhepunkte einsetzen. Märchenmelodien wie bei „ Camel (Not Black Or White But Camel)“, die verspielte Akzente setzten. Melancholische Lieder, die das Ohr mit Rührseligkeit umgarnen, um sich dann als schöne Stimmung bei dem Hörer einzunisten. Songs wie „ Whole (BooHoo)“, denen eine fein arrangierte Imposanz anhaftet. Oder einfach Popsongs wie „Bear (Youngs Done In)“, die den Radiostationen gut gefallen werden. Das Album der Johannesburgerin, die jetzt in Berlin lebt, macht viel her. Was nicht zuletzt an so viel Schönheit in der McNeil-Stimme liegt. Das Album glänzt durch einen Charakter, der sicherlich nicht neu in der Popwelt ist – der sich aber durch eine neue musikalische Profilstärke bei Dear Reader auszeichnet, und der sich als sehr sympathisch erweist.
„Monkey (Go Home Now)“ ist zweifelsohne der Repeat-Song des Albums, der schon bei erstmaligem Hören vertrauen weckt. Deswegen, weil das Mischverhältnis aus Gänsehaut, Konzentration und der richtigen Pop-Einheit wunderbar zusammengesetzt wurde.
Destroyer – Destroyer’s Rubies
F
Final Flash – Homeless
G
Grandaddy – The Sophtware Slump
J
Jacuzzi Boys – Glazin
L
Latebirds, The – Last Of The Good Ol‘ Days ?
M
McCleery, Jono – There Is
Megafaun – Megafaun
Monostars – Absolut!
R
Robots In Disguise – Happiness V Sadness
T
Tape The Radio – Heartache And Fear
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