Unlocking The Truth
Chaos
Tunecore/Believe Digital/Soulfood
Babymetal, der über seinen Gimmick-Status leider nicht hinauskommt.
Mal sehen, wie viel crazy facts über diese Band man in einen einzigen, verständlichen Satz packen kann: Zehn Jahre nach seiner Gründung hat sich das afroamerikanische, aus der New Yorker HipHop-Nachbarschaft Flatbush stammende Metal-Trio Unlocking The Truth, die schon Metallica und Guns N’ Roses supporteten, das Coachella-Festival bespielten, bei Jimmy Kimmel, Stephen Colbert und Whoopi Goldberg im TV auftraten von ihrem Millionenvertrag mit Sony, den ihnen einst Millionenclicks für YouTube-Videos, auf denen die Gruppe als Straßenmusiker am Times Square rockt, freigekämpft, um nun endlich, fast gleichzeitig mit der Kino-Premiere ihrer ersten Dokumentation „Breaking The Monster“ ihr Debütalbum zu präsentieren. Genau.
Ach ja, das noch: die Mitglieder wurden allesamt im Jahr 2001 geboren – ihr jüngstes, Drummer Jarad Dawkins, ist 14 Jahre alt. Ihrem Alter entsprechend stellen sie sich auf CHAOS den Fragen der Pubertät: „What did I do to deserve this?“, „I’m getting tired of this, when will this finally end?“, „Has your heart turned to stone?“. Ja, die Texte stehen den klischeereichen Songtiteln wie „Monster“, „Ravens“ und „Help Me“ in nichts nach. Im Booklet posieren die Teenies mit Doggen. Auch musikalisch ist das Stangenware. Technisch zwar beeindruckend versiert bewegt sich hier doch nichts außerhalb bekannten Terrains. Anders als die allein ihres Alters wegen gerne zum Vergleich herangezogenen Babymetal bieten Unlocking The Truth nichts Neues und spätestens wenn sie volljährig sind, werden sie nicht mehr im Adressbuch von Kimmel, Goldberg und Colbert stehen.