Dani Siciliano
Dani Siciliano
Circus Company/Rough Trade
Die Amerikanerin hat nach zehn Jahren wieder ein Album veröffentlicht: Electro-Chansons, ziemlich mittig zwischen Pop und Experiment angelegt.
DANI SICILIANO: Die Kapitälchen, die auf den Seiten des gedruckten Musikexpress Albentitel kennzeichnen, ergeben im Fall von Dani Sicilianos jüngster Veröffentlichung zusätzlich Sinn. Es ist das erste Album der Amerikanerin, das nicht in Zusammenarbeit mit ihrem Exmann, Matthew Herbert, entstanden ist. Umstandslos ließe sich Selbstermächtigung herbeifabulieren. Viel deutlicher aber werden die Konturen dieses Albums, wenn man Sicilianos Songs und Arrangements in einer Tradition sieht, die sie über die Jahre begleitet hat und die sie nun verfeinert.
Immerzu geht es hier um Liebe und Verlust. Umgarnt von funky Brass-Sätzen und flatternder Elektronik („Blink“), ausgerollt in plinkernden R&B-Formaten („Take 2“) und minimalen Electro-Chansons („I’m The Question“), Ausläufer wie die schwelgerische Ballade „Together“ inklusive.
Im Zentrum steht Sicilianos Soulstimme, die sich aber, statt in ganz „natürlichen“ Ausbrüchen zu gefallen, gern filtern lässt und immer noch oder nun erst recht klare Worte findet: „We could find what we don’t mind when we love each other“ („So Amazing“). Das ist schön gesagt und noch besser gesungen.