Mogwai

Atomic O.S.T.

Rock Action/PIAS/Rough Trade

Die Post-Rocker rücken auf diesem Soundtrack die Keyboards ins Zentrum.

Die Schotten haben sich über die Jahre einen Ruf als veritable Soundtrack-Komponisten erarbeitet. Man denke nur an die Untermalung der Dokumentation „Zidane“ oder an „Les Revenants“, eine französische Mystery-Serie, die Mogwai mit gespenstischen Sounds bereicherten und beauftragt wurden, auch an der zweiten Staffel mitzuwirken.

Auf ATOMIC kehrt die Band in das Doku-Genre zurück, um einen Score für „Storyville: Atomic – Living In Dread And Promise“ aufzunehmen. Der Film zeigt Archivaufnahmen über das nukleare Zeitalter, die von Hiroshima über das gefährliche Säbelrasseln des Kalten Krieges bis hin zur Reaktorkatastrophe in Fukushima reichen. Normalerweise tragen Mogwai-Stücke eine fälschungssichere, also sehr prägnante Signatur.

Auf ATOMIC, das die Originalmusik nun in überarbeiteter Form präsentiert, löst sich diese oft auf. Die Band setzt weniger auf das Spiel mit der Lautstärke oder die Gitarren und viel, viel mehr auf Keyboards. Auch tauchen Glockenspiel, Streicher und Hörner auf. Wobei die oft düsteren Stücke (bei dem Thema kaum verwunderlich) nicht aneinander docken und ineinander fließen – einfach deshalb, weil sich das Bildmaterial zeitlich sehr voneinander unterscheidet. Mogwai klingen auf ATOMIC mehrfach nicht vertraut, wie eine Band auf Abwegen, aber auch wie eine Geliebte, die sich von einer neuen, sehr schönen Seite zeigt.

https://vimeo.com/159806773