Andrew Bird
Are You Serious
Concord Loma Vista/Universal
Der US-Songschreiber kehrt zu vollerem Sound zurück, in dem Ansätze von Pop nicht ausgeschlossen sind.
Er ist schon ein Herumtreiber. Erst hat Andrew Bird ein Album mit Songs der befreundeten Handsome Family eingespielt und dann in der Canyonlandschaft in Utah Material für instrumentale Stücke aufgenommen. Jetzt ist er wieder bei Songs angekommen, in denen Folkqualität und Bewunderung für Kammermusik stecken, die geliebte Violine zugleich aber auch so außergewöhnlich gestimmt sein kann, dass sie zu pfeifen scheint.
In „The New Saint Jude“ gesellt sich ein afrikanischer Rhythmus in einer Weise hinzu, wie Paul Simon ihn vor 30 Jahren in sein Werk gebracht hat. Manchmal kommt dieses Album richtig in Schwung. In „Roma Fade“ schaltet Bird kongenial von einer introvertierten Passage auf eine mit Rhythmus und kraftvollem Orchestereinsatz um. Schließlich darf „Left Handed Kisses“, das Duett mit Fiona Apple, nicht unerwähnt bleiben. Sie sollte in diesem Song richtig schön stinksauer klingen, wie nur sie es kann.
Er könne eben keine simplen Liebeslieder schreiben, sagt Bird. Da muss er sich aber gar nicht rechtfertigen. Auf diese Weise wird er zu einem Songschreiber, den man nicht missen darf.