Jan Böhmermann stellt „100 Fragen nach Paris“
Wir haben wohl alle zu viele unbeantwortete Fragen nach dem Attentat in Paris. Jan Böhmermann hat seine 100 dazu aufgeschrieben.
Seit dem Attentat in Paris am Freitagabend beschäftigen die Menschen die vielen offenen Fragen: Wie sehr wird das unser zukünftiges Leben beeinflussen? Was kann ich tun? Was sollte ich nicht tun? Wie lange wird es dauern, bis die Menschen in Paris wieder auf ein Konzert gehen können, ohne ein komisches Gefühl zu haben? Wird das alles noch viel schlimmer? Ist Deutschland die nächste Zielscheibe? Wie könne wir uns schützen? Haben die Terroristen schon gewonnen, wenn ich mir diese Fragen stelle?
Moderator Jan Böhmermann hat auf seiner Facebook-Seite seine 100 Fragen formuliert, auf die er Antworten sucht. Hier sind die ersten Zehn:
1. Warum?
2. Warum hat das niemand verhindert?
3. Wozu die ganze Polizei, Überwachung, all die Geheimdienste und Militäreinsätze?
4. Wozu wird unsere Telekommunikation überwacht, wozu haben wir Geheimdienste, wozu wissen die Behörden, was wir im Internet machen, wenn nicht zur Verhinderung von Taten wie dieser?
5. Bin ich Deutschland, Frankreich oder Europa?
6. Warum bin ich nicht Polen, obwohl ich viel mehr Polen bin als Frankreich?
7. Bin ich Deutscher oder Europäer – und was ist der Unterschied?
8. Stehe ich hinter Thomas de Mazierè?
9. Steht Thomas de Mazierè hinter Angela Merkel?
10. Schreibt man „de Mazierè“ mit accent aigu oder accent grave?
Ein Facebook-User kommentiert Böhmermanns Post: „Ich weiß nicht, ob dir das wirklich immer so bewusst ist, aber du bist auch abseits von Memes und Blödeleien zu einer Instanz für einen Teil der jungen Menschen in Deutschland geworden. Du und alle Menschen, mit denen du zusammenarbeitest, ihr gebt uns immer wieder die Möglichkeit, einen Moment inne zu halten und von Außen auf das zu schauen, was passiert. Ein Lächeln, auch an schwierigen Tagen. Diese Menschen können nicht gewinnen. Sie kennen nichts Anderes als Hass und Chaos. Aber Chaos kann sich nicht selbst erhalten.“ Der User erntet dafür viele Likes und trifft mit diesem Kommentar somit die Meinung vieler Menschen.
Bei dem Attentat am vergangenen Freitagabend, 13. November 2015, sind in der französischen Hauptstadt bei mehreren Anschlägen mindestens 127 Menschen ums Leben gekommen und 300 Verletzte gezählt worden. Angreifer schossen mit Kalaschnikows auf einem Konzert der Eagles Of Death Metal um sich, wo unter den 100 dort Ermordeten auch ein Crew-Mitglied der Rockband ist, brachten Menschen in Bars und Cafés um und sprengten sich vor dem Stade de France, wo am Freitagabend das Länderspiel Deutschland gegen Frankreich stattfand, in die Luft.