Yppah

Tiny Pause

Counter/Ninja Tune/Rough Trade VÖ: 30. Oktober 2015

Nach dem Umzug nach Kalifornien macht der Hippie-Techno des texanischen Produzenten noch glücklicher.

Komm, steig ein in mein Raumschiff. Am Steuer sitzt Yppah (man spricht das übrigens so aus: „yip-ah“) und lotst uns durch endlose Weiten aus wundersam weichen Wattesounds, berückend schönen Melodien und schrecklich sonnigem Sounddesign. Wenn man will, kann man auf TINY PAUSE überdeutlich hören, dass Yppah, der eigentlich Joe Corrales Jr. heißt, unlängst seine Heimat Texas verlassen und sich in Südkalifornien angesiedelt hat.

Früher hat er in seinen Instrumentals Rock und Electronica versöhnt, nun wird der Rock degradiert zur Hintergrundfolie, sind die Gitarren bloß noch eine Ahnung oder gleich von der akustischen, gezupften Sorte. Statt Beats zu programmieren, spielt Corrales nun an altmodischen Synthesizern herum, lässt verhuschte Vocals durch kunstvoll arrangierte Klangflächen geistern und einen freundlichen Rhythmus puckern. Statt sich auf große dramatische Effekte zu stützen, lässt er die Klänge organisch fließen.

Sicherlich, das Konzept ist spätestens seit AIR nicht eben das Allerneueste, aber der 34-jährige Yppah ersetzt deren französische, stets leicht morbide Eleganz mit einem ungetrübten amerikanischen Optimismus. Ohne allerdings, und das gelingt wahrlich nicht jedem, allzu oberflächlich und belanglos zu klingen. Das Ergebnis ist elektronische Musik fürs Lagerfeuer, Dancefloorfutter für Hippies, Techno zum Träumen. Vor allem aber macht TINY PAUSE eins: glücklich.