Neon Indian
Vega Intl. Night School
Transgressive/[PIAS] Coop/ Rough Trade VÖ: 16. Oktober 2015
Der Waver hat sein neues Album von einer Kreuzfahrt mitgebracht.
Im Urlaub arbeiten? Für Alan Palomo kein Problem. Der gebürtige Mexikaner, der sich mit seinem cremigen Chillwave-Sound als Neon Indian einen Namen gemacht hat, besuchte seinen Bruder Jorge auf einem Kreuzfahrtschiff und produzierte an gleicher Stelle sein neues Album. Ein Familienbesuch, sozusagen.
Gemütlich schipperte das Geschwisterpaar die Küste Floridas entlang, während Jorge Bass in der schiffseigenen Band gespielt und Alan im sporadisch eingerichteten, Mauseloch-großen Kabinenstudio schräge Beats gebastelt hat.
VEGA INTL. NIGHT SCHOOL ist die Fusion zweier Palomo-Baustellen, die er nun eins werden lässt: Die elektronisch treibende Musik seines Soloprojekts Vega steuert fortan zum Großunternehmen Neon Indian bei. Das Resultat: Eine Platte mit viel Funk, die so absichtlich bräsig klingt, dass man über den stumpfen Blechdosen-Klang wohlwollend schmunzelt. Gelegentliches Stolpern über mehrdimensionale Clubtracks wie „Techno Clique“ macht das Album noch abenteuerlicher.
VEGA INTL. NIGHT SCHOOL ist ein artifizielles Stück Trash, das auch als Soundtrack eines japanischen 8-Bit-Videospiels von 1985 durchgehen könnte.