White Denim
12
Bella Union/Rough Trade (VÖ: 6.12.)
Garagenband war gestern, jetzt entsteht der Southern-Soul-Pop als Kollektiv-Kollage.
Schaut man sich das Video zu „Light On“, an, dem Opener von White Denims Album (Nummer) 12, verrät der Clip viel von der Prämisse und dem produktionstechnischen Prozedere der Platte: Da sieht man – in von Bildschirmkonferenzen bekannter Kacheloptik – hauptsächlich Sänger, Gitarrist und Mastermind James Petralli in seinem neuen kalifornischen Heimstudio werkeln. Das zeigt nicht nur, dass er von Austin nach Pasadena umgezogen ist, sondern auch, wie sich durch die Pandemie die Arbeitsprozesse der Band verändert haben.
AmazonTatsächlich gilt der begrenzte Gruppengedanke auf 12 erstmalig als aufgebrochen, und ist Petrallis Produzenten-Premiere ein von ihm aus der Ferne orchestriertes Kooperationsalbum mit etlichen Gästen. Darunter finden sich Teile der Band Finom, Sängerinnen wie Tameca Jones und Jessie Payo oder Mercury Rev/Midlake-Flötist Jesse Chandler – aber auch White-Denim-Bassist Steve Terebecki oder Originalschlagzeuger Joshua Block, die ebenso Teil des erweiterten Teams sind.
Lose vom Sound gepitchter Bandmaschinengeräusche als Kitt zusammengehalten, versprüht Petralli in seinen sonnendurchfluteten und eingängigen Songs ansteckenden Optimismus, während er sich stilistisch Vintage-verliebt von Southern Soul, porentief reinem psychedelischem Pop, Funk und Folk inspirieren lässt. Schön.
Welche Alben im Dezember 2024 noch erschienen sind, erfahrt ihr über unsere monatliche Veröffentlichungsliste.