Melanie Müller: Gerichtsprozess wegen Hitlergruß und Drogenbesitz beginnt


Die Schlagersängerin Melanie Müller steht wegen rechter Symbolik und Drogenvorwürfen vor Gericht.

Am Dienstagmorgen (30. Juli 2024) hat im Amtsgericht Leipzig der Prozess gegen Melanie Müller begonnen. Gegen die Partysängerin liegen der Staatsanwaltschaft zwei Anklagen vor. Sie muss sich wegen des Zeigens verfassungsfeindlicher Symbole und wegen Drogenbesitz vor Gericht verantworten.

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Bereits im Mai 2023 erhob die Staatsanwaltschaft Leipzig Anklage gegen Müller. Ihr wird vorgeworfen, während eines Auftritts am 18. September 2022 in Leipzig mehrfach den Hitlergruß präsentiert zu haben. Die Anklage bezieht sich konkret auf ein Ereignis, bei dem Müller von der Bühne aus eine Geste gemacht haben soll, die als Hitlergruß interpretiert wurde.

Drogenfund und Verbindungen zur Rechten Szene

Videoaufnahmen sorgten im September 2022 für Aufsehen, die während eines Gigs von Melanie Müller in Leipzig gedreht wurden. Die Aufnahmen zeigen, wie rechtsradikale Parolen im Publikum zu hören sind. Die Zuschauer:innen gehörten teils der rechtsextremen Hooligan-Gruppe Rowdys Eastside an, wie lokale Medien und polizeiliche Ermittlungen bestätigen. Müller distanzierte sich daraufhin von den Personen im Publikum und wies jegliche Verbindung zu rechtem Gedankengut von sich.

Kurz nach diesen Enthüllungen wurden weitere Clips veröffentlicht, die zeigen, wie Müller den rechten Arm hebt und den Schlachtruf „Ost – Ost – Ostdeutschland!“ anstimmt – eine Geste, die in der Leipziger Fußballszene verbreitet ist.

Melanie Müller
Melanie Müller

Die Landespolizei Leipzig leitete daraufhin Ermittlungen wegen des Verwendens verfassungswidriger Symbole gegen Müller ein. Die Sängerin erklärte, die Handbewegung sei ein wiederkehrendes Element ihrer Bühnenauftritte gewesen, das nichts mit rechtsextremen Symbolen zu tun habe.

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Zusätzlich war Müller, ebenfalls im Jahr 2022, bei einem Boxkampf des „Frontière – Respect of the Streets“-Kampfsportzirkels, bei dem offen rechtsextreme Symbolik gezeigt wurden. Müller wies darauf hin, dass sie keine Kenntnis von Verbindungen zu rechtsextremen, hooliganartigen oder rockerhaften Gruppierungen gehabt habe.

Neben den Vorwürfen des Hitlergrußes steht auch Drogenbesitz auf der Anklagebank. Laut Klageschrift soll Müller im August 2023 in ihrer Leipziger Wohnung 0,69 Gramm Kokain und eine Ecstasy-Tablette aufbewahrt haben. Im Zusammenhang mit den Vorwürfen hatte die Polizei Müllers Wohnung in Leipzig durchsucht.

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Die 36-Jährige startete ihre Karriere als Pornodarstellerin unter dem Pseudonym Scarlet Young. Bekanntheit erlangte sie durch die Teilnahme an der RTL-Show „Der Bachelor“. Außerdem gewann sie später die Sendung „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“. In den vergangenen Jahren trat sie vor allem als Schlagersängerin auf Mallorca auf.

Während des Prozesses bestritt die Sängerin erneut jegliche Nähe zu rechtsradikalen oder nationalistischen Ideologien. Sie erklärte, dass die erhobene Handbewegung lediglich Teil ihrer Show war und sie keinerlei verfassungsfeindliche Symbole nutzen wollte. Bis zu einer rechtskräftigen Verurteilung gilt für Müller die Unschuldsvermutung.

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Ein weiterer Streitpunkt im Prozess betrifft Melanie Müllers Lebensgefährten Andreas Kunz – ein Unternehmer aus Leipzig, der derzeit in Dubai lebt. Kunz ist Geschäftsführer der Mela Media Marketing, die für Müllers Management, Auftrittsorganisation sowie Werbe- und Marketingaktivitäten zuständig ist. Er leitet auch MedBlue, eine Position, die er von Müllers Ex-Partner Mike Blümer übernommen hat. Medienberichten zufolge ist Kunz in der Neonazi-Szene aktiv und Mitinhaber der Firma Asgaard Security, die wegen ihrer rechtsextremen Aktivitäten in der Kritik steht. Zudem wurde Kunz öffentlich mit dem ungarischen Rechtspopulisten Viktor Orban gesehen.

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Zum Prozessauftakt überraschte Müller die anwesende Presse mit der Nachricht, dass sie kürzlich im Ausland geheiratet habe. Sie ließ jedoch offen, wer ihr neuer Ehemann ist. Dabei könnt es sich aber um besagten Freund Andreas Kunz handeln.

Vorherige Verschiebungen des Prozessstarts

Ursprünglich war der Prozessbeginn für den 18. Juni angesetzt, musste jedoch aufgrund einer Krankmeldung Müllers verschoben werden. Auch ein zweiter Termin am 2. Juli fiel aus gesundheitlichen Gründen aus. Der aktuelle Prozessstart findet nun schließlich am dritten, angesetzten Termin statt, und weitere Verhandlungstermine sind für die kommenden Wochen geplant, wobei ein Urteil am 13. August erwartet wird.

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Kurz vor ursprünglichem Prozessbeginn meldete sich die Sängerin krank und auch der Gerichtssprecher bestätigte damals ihre Verhandlungsunfähigkeit. Nach der krankheitsbedingten Absage ihres Gerichtstermins trat sie Berichten zufolge in einem Club auf Mallorca auf. Es gibt Mitschnitte, die diese Behauptungen stützen, doch der Auftritt hatte für Müller keine rechtliche Konsequenzen. Der Termin wurde lediglich verschoben.