a-ha
True North
RCA/Sony (VÖ: 21.10.)
Die Wave-Pop-Veteranen treten in immer feinerem Zwirn auf.
Von der ursprünglichen Live-Studio-Session zur vollwertigen Filmproduktion mitsamt Spielszenen und musikalischer Unterstützung des arktischen Philharmonie-Orchesters angewachsen, ist das vor Polarkreis-Kulisse entstandene Projekt der einstigen Synthie-Pop-Posterboys ein durchaus ehrgeiziges multimediales Unterfangen.
AmazonDabei erweckt TRUE NORTH nicht den Eindruck, primär kunstbeflissener Abstandshalter zur eigenen 80er-Vergangenheit sein zu wollen. Vielmehr lässt man das inzwischen gleichberechtigte Songwriter-Selbstverständnis von Gitarrist Pål Waaktaar-Savoy und Keyboarder Magne Furuholmen im lauschigen Lounge-Kontext und entsprechend feineren Zwirn auftreten.
Vor allem beweisen a-ha, dass ihnen wohlkomponierte Songs immer noch mühelos von der Hand gehen
Die partiell um Electronica-Tupfer erweiterten Arrangements gestalten sich angenehm unaufdringlich, während Sänger Morten Harket stimmlich und emotional fast alle, wenngleich auch nicht mehr die allerhöchsten, Register zu ziehen vermag. Nebenbei grüßt er Epigonen wie Coldplay („I’m In“), vor allem aber beweisen a-ha mit allerhand schönen Stücken wie dem Titelsong, „As If“ oder „Summer Rain“, dass ihnen wohlkomponierte Songs immer noch mühelos von der Hand gehen.
Mag das verhuscht Skizzenhafte des „Take On Me“-Jahrhundertvideos mittlerweile (Pop-)Geschichte sein, fast vier Jahrzehnte später zeigt sich das norwegische Trio im Rahmen dieses distinguierten Alterswerks bestens aufgehoben.