Måneskin widersprechen Mick Jagger: Rock’n‘ Roll können auch Rentner
Sänger Damiano David äußert sich positiv über die Entwicklung des Rock'n'Roll und hebt die kreative Identität von Måneskin hervor.
Måneskin-Sänger Damiano David antwortete auf Mick Jaggers pessimistische Zukunftsperspektive auf den Rock’n’Roll – der Nachwuchs-Rocker findet nicht, dass es unbedingt junge Künstler sind, die das Genre am Leben erhalten. Die 79-jährige Stones-Ikone befand: „Rock ’n‘ Roll, oder jede Art von Popmusik, ist nicht dazu gedacht, noch von Leuten in ihren 70ern gemacht zu werden“. Allgemein sei es sehr anstrengend, in „diesem Alter irgendetwas Energiegeladenes zu machen“.
Rock’n’Roll entwickelt sich
Måneskin-Frontmann David, 23, bezeichnete die Ansichten von Jagger als eine altmodische Sichtweise. „Niemand hält den Rock’n’Roll am Leben“, fuhr er fort. „Es ist einfach unmöglich, ihn zu töten.“
„In meinem Kopf unterscheidet sich das, was wir tun, sehr von dem, was Mick tut, was sehr weit von dem entfernt ist, was Yungblud tut, was sehr weit von dem entfernt ist, was Willow Smith tut, aber viele Künstler bringen diese Art von Sound und Energie zurück: verzerrte Gitarren und echtes Schlagzeug, mit einer Band mit echten analogen Sounds zu spielen, Stage-Diving – all der Rock’n’Roll-Scheiß. Die Musik entwickelt sich gerade. Alles kollidiert und vermischt sich auf eine gute Art und Weise.“
Eigene künstlerische Identität
Außerdem sprach Damiano David über das Gefühl, Rock-Puristen zu verärgern: „Das ist mein Guilty Pleasure. Für mich macht es einfach keinen Sinn, von uns zu erwarten, dass wir uns wie die Stones oder Queen verhalten. Sie haben ein Erbe geschaffen und niemand kann es anfassen.“
„Es ist so dumm und sinnlos, von einer Band aus lauter 20-Jährigen zu erwarten, dass sie das nachmacht, was in den 70ern und 80ern passiert ist. Wir haben das verdammte Jahr 2022, also versuchen wir einfach, etwas Neues zu machen, das uns zufrieden und glücklich macht. Ich genieße es wirklich, wenn die Leute sagen: ,Oh, die sind nicht Led Zeppelin‘. Ich weiß! Das werden wir nie sein. Ich bin nicht Robert Plant; ich wünschte, ich wäre es! Ich muss meinen eigenen Scheiß machen.“
Mick Jagger über die Zukunft des Rock
Zuletzt setzte Mick Jagger Hoffnung in junge Künstler: „In der Rockmusik braucht man Energie und in der letzten Zeit gab es nicht viele neue Rocksänger. Jetzt sind es zumindest ein paar.“ In dieser Rolle sieht er vor allem seinen Landsmann Yungblud, 24, aus dem nordenglischen Doncaster und Machine Gun Kelly, 32. Beide wären zwar unterschiedliche Charaktere. Doch deren Post-Punk-Vibe lasse ihn hoffen, dass es im Rock’n’Roll noch ein wenig Leben gibt.
+++ Dieser Artikel erschien zuerst auf rollingstone.de +++