Dana Gavanski
When It Comes
Full Time Hobby/Rough Trade (VÖ: 29.4.)
Das Ringen um die eigene Stimme als leicht melancholischer, süßlicher Indie-Pop-Folk.
Es gibt kaum ein schlimmeres Horrorszenario für Sänger*innen, als die Stimme zu verlieren. Dana Gavanski geschah dies während der selbst auferlegten Quarantäne zu Beginn der Arbeiten an ihrem zweiten Album WHEN IT COMES. Der Kampf um die eigene Stimme bildet neben der Mythologie das Leitmotiv des Longplayers.
AmazonIm Gegensatz zum zurückhaltenden puristischen Debüt der kanadisch-serbischen Künstlerin fallen die Arrangements auf WHEN IT COMES ausufernder aus. Die Songs verfügen aber noch immer über dieselbe melancholische Nostalgie. Dabei geraten die Stücke weniger poppig, bilden oft mehr eine Suche ab. Im letzten Drittel von „The Day Undfolds“ machen Saxofon und Gitarre den Track zu einer Referenz an David Bowie in dessen Thin-White-Duke-Phase.
Das hypnotische „Indigo Highway“ wirkt mit seinem Moog Grandmother wie eine sonnige Kindheitserinnerung. Gavanskis größte Schwäche liegt nicht bei ihr selbst. Viel zu oft klingt sie wie eine Cate-Le-Bon-Filiale, was arg an der eigenen Identität der Musik kratzt. Dennoch finden sich auf WHEN IT COMES genug gelungene Songs, die einen individuellen, spleenigen Ansatz zeigen, sodass Gavanski doch wieder mehr als eine schlichte Kopie darstellt.