Regina Spektor
What We Saw From The Cheap Seats
Sire/Warner VÖ. 25.05.
Piano-Pop: Die russisch-amerikanische Songschreiberin lässt alte Songs wie neu klingen.
Wer in New York zu ihren Konzerten geht, bekommt des Öfteren Songs zu hören, die sie noch nicht veröffentlicht hat. Regina Spektor lebt in New York, deshalb spielt sie häufig dort und folglich kennen die einheimischen Fans einige der Stücke, die auf diesem Album zu hören sind. „Oh Marcello“ zum Beispiel. Man erkennt darin Passagen aus „Don’t Let Me Be Misunderstood“ von Nina Simone. Wer sich mit Spektor aus der Ferne beschäftigt, dürfte nur „Don’t Leave Me (Ne Me Quitte Pas)“ kennen. Das Original war vor zehn Jahren schon auf Songs enthalten. Trotzdem darf man Cheap Seats als neues Album bezeichnen. Die Pianistin hat zwischendurch immer wieder Stücke geschrieben, die sie erst nicht veröffentlichen wollte. Als sie sich im Sommer des vergangenen Jahres mit Produzent Mike Elizondo im Studio in Los Angeles traf, hat sie einige von diesen alten Songs neu aufgenommen und ein paar aktuelle hinzugefügt. Man muss Regina Spektor dafür loben, dass sie auch auf diesem Album künstlerischen Überernst vermeidet. Spektor kokettiert mit Kindlichkeit, holt mal übermäßig stark Luft und imitiert Trompetengeräusche. In diesen Momenten wirkt sie wie aufgedreht, aber nicht albern. Wer es sensibel mag, bekommt in „How“ eine herzergreifende Geschichte über einen Lover präsentiert, den man nicht so leicht vergessen kann. Key Tracks: „Don’t Leave Me (Ne Me Quitte Pas)“, „ Ballad Of A Politician“