Summer Camp :: Welcome To Condale
Noch ein neues gemischtes Duo. Dieses Mal geht es um die Wiederkehr des Power-Pop.
Ist das denn die Möglichkeit? Als ihr musikalisches Lieblingsjahr geben Summer Camp tatsächlich 1988 an. Es gibt sicher kultigere Ecken in der Geschichte der Popmusik als die zwölf Monate, in denen sich komplett Abscheuliches (Rick Astley, Bros, Milli Vanilli) und zwischendurch auch mal Akzeptables (Coldcut, Inner City, Bomb The Bass) zugetragen hat. Am Ende hat das alles aber wenig bis gar nichts mit dem zu tun, was das Duo selber so musikalisch macht. Besser ist es, wenn man sich eine Verbindung von den Girlgroups mit ihren Teen-Dramen und glasklaren Melodien zum Do-it-yourself-Geist im britischen Indie-Pop der 80er-Jahre vorstellt. Elektronische Beats und Synthesizer sind dabei als Hilfsmittel ausdrücklich erlaubt. Der trotzige Opener „Better Off Without You“ verrät davon noch nichts, da stecken mehr Aloha und Rockabilly drin. Es folgt „Brian Krakow“ mit rumpelnder Drumbox und Elektro-Glam-Krach, auch eher untypisch. Aber danach wird aus der Sache doch noch ein Gipfeltreffen von Ladytron, den Raveonettes und The Primitives, intoniert mit der Wucht und dem Selbstbewusstsein des Albums Heartbeat City von The Cars. Will sagen: Die Musik von Summer Camp ist knallig-bunt, aber nicht kitschig + voll eingängig, aber nicht banal = die Wiederkehr des Power-Pop. Summer Camp sind das Werk der bisher unbekannten Sängerin Elizabeth Sankey und des mittelprächtig etablierten Songschreibers Jeremy Warmsley, der es vorher schon längere Zeit erfolglos als Solokünstler probiert hat. Mit der Unterstützung von Elizabeth Sankey wird er wahrscheinlich mehr erreichen.
Key Tracks: „1988“, „Last American Virgin“, „Losing My Mind“
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