Dennis Coffey :: Dennis Coffey

Strut/Alive

Der Kult-Gitarrist bittet zum Fest für Freunde des Soul-Disco-Jazz-Freistils.

Alle stehen heute wieder auf Motown und bemühen sich, die Magie des Sounds von damals für die Gegenwart einzufangen. Dieses Problem hat Dennis Coffey nicht. Er verkörpert Authentizität. Er war es, der Produzent Norman Whitfield immer dann zur Seite stand, wenn es darum ging, den Aufnahmen der Temptations und anderer einen psychedelischen Rock-Touch zu geben. Herausragend und besonders bei Rare-Groove-Freunden beliebt sind seine Aufnahmen für das Sussex-Label in den frühen Siebzigerjahren. Aus dieser Zeit stammt sein größter Hit „Scorpio“, der von vielen Rappern und auch Rage Against The Machine gesampelt wurde. In den vergangenen drei Jahrzehnten kam relativ wenig von Dennis Coffey, aber jetzt ist er wieder gierig. Ähnlich wie auf dem neuen Album der Dirtbombs dreht sich konzeptionell alles um Detroit. Die Songs stammen zum Teil von Musikern aus der Stadt und einige Gastinterpreten auf diesem Album sind ebenfalls dort zu Hause. Mick Collins von den besagten Dirtbombs und Rachel Nagy von den Detroit Cobras bringen den Funkadelic-Feger „I Bet You“ auf Trab. Sogar der softe Brit-Import Paolo Nutini macht dank Coffeys robusten Rock-Akkorden in „Only Good For Conversation“ eine gute Figur. Zum Gelingen tragen auch Instrumentals und Eigenkompositionen des 70-Jährigen bei, die alle in den spacigen Disco-Rock-Jazz-Dimensionen angesiedelt sind. Wer Kultstars mag und sich vor ein paar Jahren über das Comeback von David Axelrod gefreut hat, wird auch mit diesem Album von Dennis Coffey bestens bedient.