Talib Kweli/Hi-Tek :: Revolutions Per Minute

Blacksmith/Warner

Zehn Jahre nach ihrem überragenden Debüt verpassen die Hip-Hopper erneut Denkzettel.

Als alle anderen im Hip-Hop völlig durchdrehten, erinnerten Talib Kweli und Hi-Tek mit intelligenten Versen und souligen Beats an die unerhörte Kraft, die in einer funktionierenden DJ/MC-Kombination stecken kann. Nach der überragenden Einstiegsdroge TRAIN OF THOUGHT flirtete Talib Kweli manches Mal ungelenk mit dem Kommerz, während Hi-Tek strikt seinem Stil treu blieb und der möglichen Rolle des Superproduzenten aus dem Weg ging. Jetzt finden die beiden wieder zusammen und spielen wie zwei Brüder auf, die sich blendend verstehen. Bezeichnend ist der kurze Dialog im Intro von „Just Begun“: Kweli steht auf den Beat, will ihn aber schneller haben, Hi-Tek pitcht ihn hoch und schon fließen die Reime. Kritiker des conscious rap beschweren sich ja gerne über die zu spartanische und intellektuelle Art, die in diesem Genre steckt. Derlei Bedenken erübrigen sich hier. Natürlich referiert Talib Kweli eloquent über die Geschichte der Schwarzen, politische Vorgänge und Zukunftsvisionen, wie es sich für ihn gehört. Aber es gibt auch Momente des Kontrasts, die alles überragend austarieren. „Get Loose“, eine Kollabo mit der Band Chester French, ist genau die richtige Lockerungsübung, die man nach einem anspruchsvollen Referat von Kweli gebrauchen kann.

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