Funny van Dannen – Saharasand

liedermacherei: Funny van Dannen spielt Gitarre und singt dazu ironische bis absurde Texte. Der immer wieder neue Vorwurf an Funny van Dannen: Der Mann macht immer dasselbe. Stimmt ja auch: Er spielt Gitarre und singt dazu ironische bis absurde Texte. Auf SAHARASAND, dem elften Album des Wahlberliners, geht es 21 Mal musikalisch spartanisch, aber poetisch hintertrieben um einen Grillabend mit der Bionade-Boheme und die ganz persönliche Globalisierung, den Rassismus bei der Polizei, die Ankunft des Frühlings im Industriegebiet, Samenstau und Seelenwanderung. Van Daunen kennt dabei keinen Unterschied zwischen privater Nähe und politischer Dimension: Er geht mit seiner Frau zur Gustav-Klimt-Ausstellung und stellt fest, dass der „Scheiß Jugendstil“ schlussendlich für den Zweiten Weltkrieg verantwortlich ist. Er sitzt mit 29 Marienkäfern in seiner Küche und wundert sich über die Finanzkrise, schießt aus Katzenpissepistolen und geht in die Pflanzen-Disco: „Rhododendron, Flachs und Pampasgras I Bonsai, Ulmen, alle hatten Spaß.“ Zum Glück liefert van Dannen diesmal auch gleich selbst die Einschätzung seines Schaffens:

„Das ist selbstverständlich kindisch, aber es macht Spaß.“ Es gibt also einen großen Vorteil an Funny van Dannen: Der Mann macht immer dasselbe. Aber man kann sich darauf verlassen, dass es immer ziemlich großartig ist.