Discovery – LP

Pop, Soul, R’n’B im Elektromixer (bedient von Mitgliedern Vampire Weekends und Ra Ra Riots). Wenn man den Geschichten Glauben schenken darf, dann ist dieses Album von Rostani Batmanglij (Vampire Weekend) und Wes Miles (Ra Ra Riot) schon seit vier Jahren in der Mache. Ein hartes Stück Arbeit mit vielen Unterbrechungen und Neuorientierungen. Discovery, so der Name ihres ambicionierten Projekts, deutet auf die Sphären hin, in die sich der Keyboarder und der Sänger orientieren. In den knapp 30 Minuten des LP betitelten Debüts wird die Soul- und Popmusik der letzten Dekaden formvollendet auseinandergenommen und neu zusammengesetzt, mit 808-Bässen verschweißt und mit Kunstmelodien aus der europäischen Elektronik angereichert. Das funktioniert hin und wieder großartig, etwa wenn die Synthesizer die Gesangsmelodien in irren Spiralen umkreisen wie im verfremdeten R’n’B „Osaka Loop Line“. Es gibt aber auch Passagen auf diesem Album, in denen die Melodien und Intarsienarbeiten einfach im Sound liegen bleiben, der sich wie ein künstlicher Schleier über alles legt, was digital abgespeichert ist. Vocoder-Gesänge, die demontierte Stimme von Angel Deradoorian (Dirty Projectors) und das loopartige Gezwitscher von Vampire-Weekend-Kollege Ezra Koenig leisten nur Nebenbeiträge in diesem Rahmen. Wenn Discovery sich noch mal ein, zwei Jahre geben, überholen sie Daft Punk auf der Light-Spur.