Tussle :: Cream Cuts

Instrumentalrock mag keiner? Hier kommt die Ausnahme, mit freundlicher Unterstützung von Hot Chip.

Als „Tussle“ bezeichnet man zum Beispiel eine Rangelei, in die Fußballer vor einem Freistoß oder einer Ecke geraten, weil sie sich möglichst gut in Position bringen wollen. Wir wissen nicht, ob die danach benannte Band aus Sportlanatikern besteht, aber klar ist, dass sie mehrere musikalische Bestandteile gerne in kleine Tussles verwickelt. Irgendeinen Trick müssen diese Herrschaften aus San Francisco ja schließlich auch anwenden, denn sie verzichten auf einen Sänger, was oft genug ei n riskantes Unterfangen darstellt. Schnell droht da diffuse Dudelei, doch diese kalifornischen Geräuschkünstler verlieren trotz ihrer experimentellen Neigungen nie den Fokus aus den Augen. Das war auf ihren bisherigen zwei Alben noch anders, da musste man sich schon mal durch das ein oder andere überflüssige Stück hangeln. Auf CREAM CUTS ist das von Liquid Liquid und Jah Wobble geprägte Groovegefühl des neuen Bassisten Tomo Yasuda allerdings doch sehr präsent. Tussle finden zudem immer Wege, den zu glatten Lauf der Dinge mit schicken Störmanövern zu sabotieren. Herausragend in diesem Zusammenhang ist der Track „Titan“, auf dem die Band dem Wahnsinn durch den Einsatz von Mittrommler und Hot-Chip-Mann Alexis Taylor verdammt nahe kommt.