Sheep, Dog & Wolf
Two-Minds
Aphrodite (VÖ: 9.4.)
Acht Jahre nach seinem fulminanten Bedroom-Pop-Debüt dokumentiert der Neuseeländer seine Genesung.
Als Daniel McBride alias Sheep, Dog & Wolf 2013 sein Debütalbum EGOSPECT veröffentlichte, war das nichts weniger als das Wunderwerk eines 17-Jährigen, dem das Talent nur so aus den Ohren herausquoll. Im vertrackten Geiste von Indie-Virtuosen wie Grizzly Bear fanden auf der komplett im Alleingang eingespielten Platte schachtelige Jazz-Rhythmik, wunderhübsche Bläser, komplex arrangierter Satzgesang und filigranes Folk-Fingerpicking zu einem ebenso erhebenden wie erfrischenden Bedroom- Sound zusammen, der eine große Zukunft versprach.
AmazonWarum dann lange Zeit nichts mehr kam, lässt sich auf TWO-MINDS nun bereits dem klaustrophobischen Opener „Months“ entnehmen, in dem McBride bittet, man möge ihm doch irgendeine Emotion verpassen, da sei sonst nichts außer Schmerz und Erschöpfung.
Und so dokumentieren auch diese acht Songs, in denen der Neuseeländer die Kopfstimme, das Piano und die Elektronik für sich entdeckt hat, die Genesung eines seelisch und körperlich Gebeutelten, der sich erst wieder rankämpfen musste. Die Leichtigkeit seines Debüts mag McBride dabei zwangsläufig etwas abhanden gekommen sein, die songwriterische Finesse aber, mit der er sich hier seinen Dämonen stellt, macht nicht minder staunen.