PA Sports und Capital Bra rappen in „Hell“ über die Schattenseiten des Erfolgs


„An der Spitze ist es einsam, wenn man niemandem vertraut.“ PA Sports und Capital Bra finden offenbar nicht alles gut am Rapper-Lifestyle.

An der Spitze ist es einsam. In dem Song „Hell“, der innerhalb eines Tages auf Platz 2 der YouTube-Trends landete, rappen PA Sports und Capital Bra über die dunkle Seite des Erfolgs, auf den beide so hart hingearbeitet haben.

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„An der Spitze ist es einsam, wenn man niemandem vertraut“

Schlaflosigkeit, Misstrauen, Drogen, Gleichgültigkeit: In „Hell“ zeichnen PA Sports und Capital Bra ein düsteres und ungewohntes Bild von der Rap-Welt „da oben“. Anstatt diverse Luxusgüter wie Diamanten mit der gewohnten Straßenrapper-der-es-geschafft-hat-Attitüde zu glorifizieren, wird in dem aktuellen Song deren Bedeutungslosigkeit im Vergleich zu Gefühlen wie Liebe und Geborgenheit verdeutlicht.

So rappt PA Sports in seinem Part beispielsweise: „Spür‘ diе Macht der Upper-Class, Melodien auf dem Klavier, Diamanten voll Karat, doch ich wär lieber bei dir.“ Weiterhin scheint es in einer Welt voller Ruhm und Geld schwierig zu sein, ehrliche und loyale Menschen um sich herum zu versammeln. Stattdessen verlangt der Erfolg von einem, dass man sich einbunkert und gegen potentielle Feinde bewaffnet: „Das Leben ist so einsam, wenn man niemandem vertraut. Bodyguards mit scharfen Waffen steh’n mal wieder vor dem Haus.“

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Ist der soziale Aufstieg die Rettung vor den eigenen Abgründen?

Capital Bra beschreibt in seiner Strophe hingegen seinen eigenen, steinigen Weg vom „Randbezirk-Kind“, mit dem man lieber keinen Streit haben will, bis hin zu jemandem, der in einer „Zwei-Mio-Villa“ lebt. So richtig glücklich scheint er mit diesem Lebensstil aber auch nicht zu sein. Besonders interessant ist die Zeile: „Gestern noch am Block, wir verkaufen das Beyda. Aber alles kommt zurück und heute ziehen wir’s selber.“ Beyda ist der arabische Ausdruck für „Weißes“ und bezieht sich auf Kokain. Der Rapper beschreibt hier eindrücklich, wie einen die eigenen Schattenseiten, in diesem Fall der Drogenkonsum, auch einholen können, wenn man ganz oben angekommen ist.

Capital Bra, der in der letzter Zeit kein Geheimnis daraus machte, von dem Schmerzmedikament Tilidin abhängig gewesen zu sein, spricht hier offenbar aus eigener Erfahrung. Die Thematik des millionenschweren und gebrochenen Gangsters, der aufgrund von Drogenkonsum Freund und Feind nicht mehr voneinander unterscheiden kann, ist allerdings auch ein Bild, das man aus der Popkultur kennt. Man denke nur an den Film „Scarface“.

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Eine emotionale Phase für Capital Bra?

Erst kürzlich erreichte Rap-Fans die Nachricht vom Zerwürfnis von Capital Bra und seinem langjährigen Rap-Kollegen Samra, dem der Rapper vorwirft, sich mit falschen Freunden abzugeben. Seinen Wehmut gegenüber seinem Freund, mit dem er einst zusammen bei Bushido unter Vertrag stand, verpackte Capi sogleich in einen emotionalen Song, den er bei Instagram veröffentlichte. In dem Song, den der Rapper nicht als „Disstrack“, sondern als emotionalen Abschied beschreibt, heißt es unter anderem: „Du hast dich verändert und ich sage dir warum und Geld und Drogen haben damit nichts zu tun. Es sind die Leute um dich rum, ich hab’s versucht dir zu erklären, aber du warst viel zu dumm oder viel zu naiv.“ Seine Fans lassen sich von dem Song auf jeden Fall mitreißen. So heißt es in den Kommentaren unter dem Video: „Capital hat ein Herz aus Gold.“

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Capital Bras aktuelles Album CB7 erschien am 18. September 2020.