Will Butler
Generations
Merge/Cargo (VÖ: 25.9..)
Etwas zerstreutes, stellenweise elektronisch auf die Beine gebrachtes Solo-Rockalbum des Arcade-Fire-Bassisten.
Will Butler solo, die Zweite. Fünf Jahre nach POLICY. Spielt der ältere Bruder von Arcade-Fire-Bandchef Win Butler die Geschichte der Band jetzt solo fort oder manövriert er sich aus derselben heraus? Die Antwort lautet: sowohl als auch. GENERATIONS beginnt mit gewundenen Analog-Synthie-Schleifen, auf die Butler seinen Gesang setzt und plötzlich ist das hier ein Dancerocksong Marke Late Arcade Fire. Die Songsammlung endet mit dem Piano-Schunkler „Fine“ wie aus einem launigen Moment auf einem früheren Band-Album.
AmazonDazwischen zieht Butler eine Art Bilanz, wie ist das mit mir und meinem Platz in diesen schwierigen Zeiten? Er tut dies in quietschigen Rocksongs („Bethlehem“, „Surrender“), in leicht schwelgerischen Synthie-Pop-Liedern („Close My Eyes“) oder den vom Gitarrendonner unterbrochenen kammermusikalischen Sequenzen.
GENERATIONS ist wieder ein Band-Album geworden, an Bord sind Butlers Live- Musiker*innen (Miles Francis/Drums, Julie Shore/Bass, Synths, Sara Dobbs/Keyboards), Songs wie „Outta Here“ und „Promised“ haben schon zahlreiche Probeläufe auf der Bühne absolviert. Dennoch klingt diese Platte zerstreut; Butler mochte sich wohl nicht entscheiden, ob er ein Synthie-Pop-Album machen oder sich noch mal vor dem Rock’n’Roll verneigen wollte – unter Einsatz eines elektronischen Grundrumorens.