Laraaji
Sun Piano
All Saints/Rough Trade (VÖ: 17.7.)
Der Ambient-Zither-Meister, dem Brian Eno und Solange vertrauen, widmet sich strahlenden Piano-Soli.
Laraaji, der übrigens auch Guru für Lachyoga ist, lässt das Pianoforte energisch glitzern und strahlen. Die Spielweise, die im Zweifel lieber mit etwas zu viel als zu wenig Wucht in die Tasten geht, erinnert an das 2018er Archiv-Album von Prince: PIANO AND A MICROPHONE 1983.
AmazonLaraaji, Jahrgang 1943, hat das gelernt, er hat Komposition und Klavier studiert an der stark schwarz geprägten Howard University in Washington D.C., wo er mit Leuten wie Buddy Holly rumhing – und sich zunehmend für die Zither begeisterte, die sein Hauptinstrument wurde. Der Durchbruch kam dann, als kein Geringerer als Ambient-Gott Brian Eno persönlich von Laraajis Spiel im Washington Square Park bezaubert war und für seine Ambient-Serie 1980 „Ambient 3: Day of Radiance“ mit Laraaji aufnahm.
Und noch heute schwören die Besten der Besten auf Laraaji, der schon mal die Bühne mit Solange teilt. Ja, das ist spannend, wenn sich Leute, die man von ganz anders her kennt, wieder ihrem Klavier zuwenden; man denke auch an das „Piano“- Album (2016) von Hot-Chip-Mastermind Alexis Taylor. Jeff Zeigler, der schon bei „Lost in the Dream“ (2014) für The War On Drugs wundervoll mikrofoniert und abgemischt hat, zeichnet für die Aufnahme diesmal bei Laraaji verantwortlich. Und stellenweise haben Laraajis Stücke sogar diesen Zauber von John Adams’ „Hallelujah Junction“, dem Eröffnungsklavierstück aus „Call Me By Your Name“.