Kamila Govorçin

Anima

Clang (VÖ: 12.6.)

Die Chilenin Kamila Govorçin hat eines der inspirierendsten Ambient-Alben der vergangenen Jahre gemacht.

Wenn Musik die heilende Kraft des Universums ist, woran ja hoffentlich niemand zweifelt, dann ist Ambient mindestens der Covid-19-Impfstoff unter diesen heilenden Kräften. Die Produzentin Kamila Govorçin hat mit ANIMA eines der inspirierendsten Ambient-Alben der vergangenen Jahre gemacht.

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In ihrer Heimat Chile zählt Govorçin zu den bekanntesten DJs für den Dancefloor, als Produzentin dagegen steht sie für mehr experimentelle Musik. Ihr drittes Album ANIMA sei in einer Lebensphase entstanden, die von Schmerz und Enttäuschung gekennzeichnet war. In den aktuellen Zeiten des Schneller-Höher-Weiter bestehe ein grundsätzliches Bedürfnis nach introspektiver Musik wie Ambient, deshalb reflektiert die Musikerin ihre schwere Lebensphase eben in einem Ambient- Album.

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Allerdings ist die Musik der Chilenin keine Wohlfühlversion von Ambient, sondern eine sehr dunkle, abseitige, in der sie kunstvoll dystopische Klanglandschaften erschafft. Es passiert viel in dieser Musik, die Soundschichten sind in ständiger Bewegung, irgendwo brodelt immer etwas, permanent schieben sich neue Texturen, oft von industrieller Schwere, in den Soundfluss. Im Titeltrack wird das schwarz-weiße Soundgemälde von bunter Percussion unterlegt. Manchmal klingt ANIMA wie experimenteller Techno ohne Beat.