Ben Howard

Noonday Dream

Doppelrezension: Was James Bay und Ben Howard gemein haben – und was nicht.

Vorher lesen: Teil 1 unserer Doppelrezension: James Bay – ELECTRIC LIGHT

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Nach dem erfolgreichen Debüt EVERY KINGDOM (2011) wehrte er sich direkt mit seinem zweiten Album I FORGET WHERE WE WERE (2014) gegen das ihm aufgedrückte Abziehbildchen des lässigen Surfer-Dudes. Anders als Bay veränderte Howard jedoch weniger sein Haupthaar als den Sound: Lässige Gitarrenpop-Songs wichen jeder Menge düsterer Melancholie.

Auf den ersten Blick haben Bay und Howard bis auf das Heimatland wenig gemein: Howard wird auch auf seinem dritten Album NOONDAY DREAM nicht fröhlicher. Seine erste Auskopplung „A Boat To An Island On The Wall“ lässt es bereits erahnen: Weirdes Elektroziepen, behutsam gespiel­te Gitarrensaiten, das Dauerthema Verlust und nuschelnder Gesang sorgen für ein intensives Hörerlebnis, holen einen jedoch nicht zu einer Runde Wellenreiten ab. Bay hingegen präsentiert uns mit ELECTRIC LIGHT einen Hybrid aus Francis And The Lights mit angezogener Handbremse, belanglosem Pop-Songwriting und nervigem Gute-Laune-Rock.

Die vorgeschickten Stücke „Pink Lemonade“ und „Wild Love“ lassen erahnen, was auf Albumlänge eindeutig wird: Auto-Tune ist immer noch nicht tot und Bay möchte bitte alle glücklich machen – vor allem seine Plattenfirma. Auf der einen Seite also Reduktion und ein Spiel mit der Stille, auf der anderen Seite ein Übermaß von allem – Bay und Howard haben tatsächlich wenig gemein. Außer, dass beide erfolgreich Hallen füllen und sich nun gegenseitig in puncto Dekonstruktion von Fanerwartungen beraten können.

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