Anna von Hausswolff
Dead Magic
City Slang / Universal
Gestorben wird immer: Doom, Folk, Prog und Drone-Metal in epischem Ausmaß.
Schon Sekunden, bevor sich zum Auftakt von „The Truth, The Glow, The Fail“ ein bleiches Crescendo erhebt, hat der Kopf die Arbeit aufgenommen: Man lauscht auf den nahenden Drone-Donner, auf die Gespenster, auf Töne aus dem Zwischenreich, über das Anna von Hausswolff wie eine grausame Regentin herrscht. Wie kaum eine zweite Künstlerin schafft es die Schwedin, mit ihrem Hybriden aus Folk, Prog und Doom Metal Urängste zu evozieren.
Auch auf ihrer neuen Platte DEAD MAGIC wird fünf Songs in epischem Ausmaß lang gerächt und georgelt. Der Opener verfolgt den Weg zurück zur dunklen Feierlichkeit des 2013er Werks CEREMONY, für die erste Singleauskopplung vertonte von Hausswolff „The Mysterious Vanishing Of Electra“, ein Gedicht des schwedischen Poeten Walter Ljungquis. Schien ihre Stimme hinter den Gitarrenwänden von THE MIRACULOUS, ihrer Hadesfahrt aus dem Jahr 2015, noch streckenweise zu verschwinden, tritt sie hier als irrsinnige Vokalistin auf: Von Hausswolff schraubt ihre Stimme in die Höhe, um sich schließlich in Hexengelächter zu entladen. Dazu wirbeln die Drums, als gelte es, den Leibhaftigen zu exorzieren. Der Bombast von „Ugly And Vengeful“, der sublime Grusel von „The Marble Eye“: Im Zwischenreich kennt man viele Zwischentöne.