37 Bastard-Pop: Ein heißer Trend, der keiner sein sollte.


Smells like freaked out. Und als das neue große Ding kam, konnte die lamentierende Tonträgerindustrie nichts damit anfangen: Bastard-Pop? Obwohl das Geheimnis um den heißesten Trend 2002, der letztlich keiner wurde, gar keines war. scheiterte die Verwertung an den durch die eigene Lobby immer weiter forcierten Urheberrechten – am allgemeinen Unverständnis sowieso. Bastard-Pop findet statt, wenn anonym Versatzstücke möglichst genreungleicher Hits gemischt und diese Konglomerate im Internet oder als 7inch-Mini auf läge verbreitet werden. Im mäßigen Fall musste dazu zum x-ten mal Missy EUiotts Acappella-Mix von „Get Ur Freak On“ herhalten. In Sternstunden entdeckte jemand jedoch sexy Gemeinsamkeiten bei Whitney Houston und Kraftwerk, Human League und TLC, 10cc und Destiny’s Child. Die Industrie konterte mit Kylie Minogue, die ihr „Can’t Get You Out My Head“ ganz ohne Rechtsstreit mit „Blue Monday“ von New Order kreuzen durfte. Bei Pink war’s dann nur noch langweilig, deren „Get The Party Started“ passte einfach nicht zu den „Sweet Dreams“ der Eurythmics. Was bleibt von diesem Bastard, ist eine „Platte des Monats“ im vorliegenden Magazin LToo Many DJ’s), die großartige Bastard-Coverversion der Sugarbabes „Freak Like Me“, glückselige Tanzbodenabende über Kastengrenzen hinweg und ein paar Websites mit immer weniger Zugriffen von Tag zu Tag.