11 Fragen an Uwe Ochsenknecht


Wenn du in den Spiegel schaust, magst du, was du siehst?

„Mal ja, mal nein. Kommt drauf an, wieviel Arschlöcher ich an dem Tag schon getroffen habe.“

Was tust du dagegen, alt und unansehnlich zu werden?

„Von allem nicht zuviel. Ich achte natürlich auf meine Ernährung, eß aber auch mal ’n Hamburger. Ich sauf nicht zuviel. Nur Singen kann man gar nicht übertreiben.“

Du gründest eine Partei. Mit welchem Slogan ziehst du ins Superwahljahr 1994?

„Schafft die Politik und die Politiker ab.“

Wirst du eine bestimmte Partei öffentlich unterstützen?

„Nein, dazu bin ich zu sehr Individualist. Ich bin kein Sektentyp. Ich traue deren Versprechungen nicht.“

Hast du in den letzten Jahren gewählt?

„Ich hatte keine Veranlassung dazu. Aber ich bin kein apolitischer Mensch. Ich versuche, die Leute durch meine Arbeit emotional aufzurütteln. Wenn die nach meiner Platte oder ’nem Film ein bißchen nachdenken, ist das mehr als nur ein Tropfen auf den heißen Stein.“

Stört es dich, wenn böse Zungen deine Musik als „Hausfrauenrock“ bezeichnen?

„Die sollen dann doch einfach ein Regal weiter gehen und was anderes kaufen. Ich will es gar nicht allen recht machen. Außerdem habe ich große Hochachtung vor Hausfrauen. Wenn die meine Musik gerne hören, ist das doch toll. Und wenn sie ihnen über den Tag hilft — um so besser.“

Welche Musik hörst du bevorzugt zu Hause?

„Fine Young Cannibals, Bad English, Ice.T, viel Reggae. Klassik zum Entspannen, da kommen mir immer viele Bilder in den Kopf.“

Vor welchem Berufsstand hast du den größten Respekt und warum?

„Vor Leuten, die ganz konkret im Dienste für andere Menschen stehen, z. B. Krankenschwestern, Krankenpfleger. Und vor Fabrikarbeitern oder Hausmeistern, die mit ihrem Leben happy sind.“

Was macht dir Angst?

„Dummheit.“

Wieviele Pelzmäntel hat deine Frau im Schrank?

„Was glaubt ihr denn, was für ’ne bescheuerte Frau ich hab‘? Da ich bekanntlich keine Frau im Pelz küsse -— keinen.“

Wie ist dein Verhältnis zum Macho in dir?

„Was ist ein Macho? Mit diesen dummen Arschlöchern, die nicht mal ’ne Windel wechseln, will ich nichts zu tun haben. Ich versuche, ein Mann zu sein, wenn es sein muß, mit allem was dazugehört.“