Zum 48. Geburtstag von HipHop: DJ Kool Herc reflektiert die Geschichte der Kultur
DJ Kool Herc, der 1973 die erste HipHop-Party schmiss, über den Status Quo des Musikgenres: „Ich wurde noch nicht vom modernen HipHop schockiert und ich hoffe nicht schockiert zu werden.“
Am Mittwoch (11. August) feierten HipHop-Pioniere der ersten Stunde den Geburtstag einer ganzen Musikkultur. Zur Feier des Tages, den der US-Senat dieses Jahr zum offiziellen „Hip Hop Celebration Day“ ernannte, wurde auf dem Instagram-Kanal „Rock The Bells“ von LL Cool J ein Live-Event ausgestrahlt, das an die Geburtsstunde von HipHop erinnerte. Bei der Veranstaltung, die in der Bronx stattfand, gab es unter anderem ein DJ-Set von DJ Kool Herc, der 1973 die erste HipHop-Party schmiss. In den Sozialen Netzwerken regnete es Geburtstagsglückwünsche.
Alles begann mit einer Party in der Bronx
Der Umgang mit Geburtstagen von Musikgenres ist kompliziert. Keine Kultur wurde isoliert beziehungsweise mit einem Urknall geboren. In diesem speziellen Fall scheinen sich die meisten jedoch einig zu sein, dass eine Party, die DJ Kool Herc 1973 in der Sedgwick Avenue schmiss, den Grundstein legte für die massenhafte Verbreitung der HipHop-Kultur. Dabei stammte die Idee zu der Party nicht von Herc selbst, sondern von seiner Schwester Cindy Campbell, die mit dem Eintrittsgeld den Kauf von Klamotten finanzieren wollte.
Der Instagram-Kanal „Rock The Bells“ präsentierte zur Feier des Tages ein Stück HipHop-Geschichte:
Herc hatte sich als DJ bereits vor der Veranstaltung einen Namen gemacht, aber mit seinem Auftritt bei dieser Jam-Session schrieb er Musikgeschichte. Seitdem hat sich die HipHop-Landschaft stark verändert und die vier HipHop-Elemente (DJing, Emceeing, Graffiti und Breakdancing) verloren zunehmend an Bedeutung. Traurig scheint Herc, der heute 66 Jahre alt ist, über die Entwicklung des Genres nicht zu sein. In einem Interview mit „hnhh“ sagte er zum HipHop-Status Quo:
Als Musiker liebe ich all die neuen Sounds, die regelmäßig von Artists und Produzenten erfunden werden (…) Für mich ist Musik im ständigen Wandel und Veränderung ist gut. Es ist großartig zu sehen, wie unterschiedliche Styles und der Wachstum über die Jahre die Tür für mehr Kreative öffneten(…) Ich wurde noch nicht vom modernen HipHop schockiert und ich hoffe nicht schockiert zu werden.
Der Original-Flyer zur „Back to school Jam“ von 1973:
HipHop bekommt seinen eigenen Feiertag
Während HipHop sich in den letzten Jahren zu einem der größten Musikgenres weltweit entwickelte, blieb der Kampf um die Anerkennung der Kultur bestehen. Der 29. Juli 2021 markiert nun einen weiteren wichtigen Tag der HipHop-History. Der US-Senat beschloss, den 11. August offiziell zum „Hip Hop Celebration Day“ zu ernennen. Begründet wird der Beschluss mit der Anerkennung „dass Hip-Hop-Künstler*innen und Anhänger*innen, ursprünglich afrikanischer Herkunft heute aus verschiedenen Altersgruppen, Ethnien, Religionen, Orten, politischen Zugehörigkeiten und sozioökonomischer Herkunft stammen, was die verbindende Qualität von Hip-Hop-Musik und der Kultur zeigt.“ Im Zuge dessen wurde ebenfalls der „Back to school Jam“ von 1973 als Ursprung der Kultur erwähnt. Weiterhin wurde der November 2021 als „Hip Hop History Month“ auserkoren.
HipHop-Pioniere wie Public Enemy, Run DMC und Busta Rhymes richteten am 11. August Geburtstagsglückwünsche aus: