Züri West


Der Berner Dialekt hat was gemütlich langsames an sich, und doch lässt sieh das mit rotzigem Gitarren-Rock verbinden. Das eidgenössische Quintett exerziert es vor

In wenigen Jahren hat man den Aufstieg von einer Kult-Band zu den „Schweizer Rockstars des Jahres 1989“ geschafft und ist gleich mit der ersten LP SPORT UND MUSIK in der Hitparade gelandet. Angesichts ihrer vermeintlich Chart-untauglichen Musik ein überraschender, aber sicher nicht unverdienter Erfolg, denn Züri West sind eine der wenigen Schweizer Bands von internationalem Format.

Das liegt einerseits an den Berndeutschen Texten von Kuno Lauener, die präzise und witzig Berner Realitäten schildern: „Bern ist unsere Heimat und davon handeln die Texte, was nicht auch heißen sollte, die könnten nicht außerhalb ihre Gültigkeit haben. Außerdem ist diese Stadt der ideale Ort für Kreativität. Man kann hier getrost vier Wochen im Übungsraum verbringen. Wenn man dann wieder auftaucht, hat man garantiert nicht viel verpaßt.“

Vor allem aber gelingt der Gruppe immer wieder, was den meisten Schweizer Band zu fehlen scheint: den Texten den passenden musikalischen Rahmen zu geben. Speziell auf dem neuen Album BÜMPLIZ-CASABLANCA.

Kuno Lauener: „Wir haben diesmal mehr an differenzierten Sounds gearbeitet und versucht, bessere Songs zu schreiben, nicht mehr nur punkige Riffs herunterzuhacken. Das ganze Album ist insgesamt persönlicher ausgefallen.“ Soll das nun heißen, Züri West sind erwachsen geworden?

„Mag sein. Das erste Album war wie die Sturm und Drang-Phase in einer Beziehung – und die ist nun vorbei. Wir sind jedenfalls sehr auf die Reaktionen gespannt. Das wird auch auf der Bühne eine Herausforderung werden.“

Bleibt also abzuwarten, wie sich das in ihren energiegeladenen Shows umsetzen läßt.