Wire – Pink Flag
Die absoluten Außenseiter: Ohne jegliches Interesse an Trends, Bewegungen und Zielgruppen verfolgten Wire seit 1975 die absolute Reduktion und Vermeidung von Klischees und Image – und gerieten dadurch zwangsweise mit den Punks in Berührung. Beim Roxy-Festival wurde der minimalistische Ausbruch „1 2 Fuck U“ (später wegen unerwünschter Deutlichkeit in „1 2 X U“ umbenannt) zum Szene-Schlachtruf und Signal für fröhliche Mobiliar-Zerstörung. Das erste Album wirkte mit 21(!) minimatistisch-obskuren Kurz-Dröhnungen wie ein Schlag vor den Kopf und inspirierte von R.E.M. bis Elastica und Blur Generalionen von Bands zum Covern und Klauen. Ein halbes Jahr später waren Wire mit „Chairs Missing“ schon ganz woanders, hielten den Vorsprung vor jeder Konkurrenz bis heute und klingen nach zwei längeren Pausen nach wie vor wie nichts und niemand sonst.