Voom Voom haben ein eigenwilliges Ziel: der Ernsthaftigkeit in der Dance-Szene ein Schnippchen zu schlagen
Voom Voom – bei diesem Namen denkt man an die tollsten Sachen. An ein sportliches Auto, dessen Fahrer protzig Standgas gibt. An Fußballspieler Thierry Henry, der unter dem Stichwort „Va va voom“ durch eine Autoreklame sprintet. An den vergessenen Glam-Star Brett Smiley und sein entzückendes „Va Va Va Voom“ – oder auch an Wolfgang Ambros, der einen Song mit dem merkwürdigen Titel „Voom Voom Vanilla Camera“ im Programm hat. Das alles kam Peter Kruder (Kruder &. Dorfmeister, Peace Orchestra), Roland Appel und Christian Prommer (beide Fauna Flash, Trüby Trio) aber nicht in den Sinn, als sie ihrem gemeinsamen Projekt den Namen Voom Voom gaben: „Wir hatten uns die verrücktesten Namen an den Kopf geworfen, ehe Roland sagte, daß wir uns gleich Voom Voom nennen können.Das wares dann. Im Nachhinein haben wir erfahren, daß Voom Voom in den 70er Jahren die erste Disco in Wien war, in der es Drogen zu kaufen gab „, berichtet Kruder. Der gute Mann kommt ja aus Wien und verbringt heute noch einen großen Teil seiner Zeit dort. Appel und Prommer leben in München. Logistische Probleme ergeben sich dadurch nicht, da beide Parteien am jeweiligen Ort eigene Studios haben, in denen man nach Bedarf sofort loslegen kann. So wie Anfang des vergangenen Jahres, als sich die Herren nach Veröffentlichung vereinzelter Maxis endlich daran machten, Material für ein ganzes Album zu erstellen. „Voom Voom bietet uns eine Plattform, um Sachen zu machen, die man normalerweise nicht machen darf- in der Szene jedenfalls, in der wir uns bewegen. Mit ‚Baby Baby‘, der letzten Maxi vor dem Album, sahen wir uns einem regelrechten Aufschrei der Empörung ausgesetzt, weil wir in dem Track einen Vocoder benutzt hatten. Aber genau darin liegt der Reiz. Wir haben im Studio Tränen gelacht, als wir das aufnahmen. Von diesem Spaß kommt hoffentlich auch etwas rüber.“ Der Coolness und Ernsthaftigkeit ein Schnippchen schlagen – das kennt man von Herrn Kruder bislang noch nicht. Doch nach dem überstandenem Hype um sein vergangenes Projekt ist er bereit, die Dinge lockerer zu sehen. Trüge das Album von Voom Voom sonst etwa einen so bekloppten Titel wie Peng Peng?
www.voom-voom.com