Von der Produktionshölle in den Vatikan: Martin Scorsese hat sich mit „Silence“ einen Lebenstraum erfüllt
Fast drei Jahrzehnte musste Martin Scorsese dafür kämpfen, endlich sein Wunschprojekt drehen zu können. Die Schauspieler verzichteten auf ihre Gagen, die Dreharbeiten dauerten acht Monate. Nun kommt „Silence“ endlich ins Kino. Ein erster Trailer zeigt: Das Warten hat sich gelohnt.
Seit einigen Monaten schwirren immer mal wieder Bilder von Martin Scorseses Drama „Silence“ durch das Internet. Und jetzt, circa einen Monat vor dem US-Start, gibt es endlich den ersten Trailer zu der bereits jetzt einzigartigen Produktion. Denn während die Zuschauer lange auf erstes Szenenmaterial warten mussten, erstreckte sich die Umsetzung des Films für Scorsese über 26 Jahre.
Regisseur Scorsese, der zuletzt „The Wolf of Wall Street“ in die Kinos brachte, war vor fast drei Jahrzehnten so angetan von „Silence“, einem Roman des japanischen Autors Shūsaku Endō, dass er direkt die Filmrechte kaufte. Seitdem versuchte Scorsese, die Finanzierung für den Film zu stemmen – er sollte wieder und wieder scheitern.
In „Silence“ wird die Geschichte von zwei Jesuiten-Priestern erzählt, die im Japan des 17. Jahrhunderts auf der Suche nach ihrem Mentor sind. Auf Ihrem Weg durch Japan sind die beiden Gewalt und Verfolgung ausgesetzt, den christlichen Glauben wollen sie den Japanern dennoch näher bringen. Das Drama wird Scorseses religiösester Film bisher, die Hauptrollen sind mit Andrew Garfield, Adam Driver und Liam Neeson besetzt. Ein erster Trailer zum Film ist am Mittwoch erschienen und lässt den hohen Produktionsaufwand erahnen:
Schon bei den Drehs zu „The Aviator“ und „Gangs of New York“ erzählte Martin Scorsese, dass er doch am liebsten „Silence“ drehen möchte. Aber kein Studio wollte ihn dabei unterstützen. Die Produktion schien zu aufwändig für die Thematik. 2015 wurde der Film schlussendlich in Taiwan gedreht. Das Budget von 47 Millionen Dollar konnte vergleichsweise gering gehalten werden, da Scorsese auf seine Gage verzichtete und auch die prominenten Darsteller weit unter ihrer normalen Bezahlung zum Set kamen.
Premiere mit Papst Franziskus?
Die Crew beim Dreh wuchs auf 750 Mitarbeiter an, Adam Driver nahm für seine Rolle als Priester 25 Kilo ab. Der Aufwand für den schwierigen Stoff, der sogar mit dem Namen Scorsese nur schwer umgesetzt werden konnte, war enorm. Und er wird nun mit einer besonderen Premiere belohnt: Zwar startet der Film am 23. Dezember 2016 in den USA und erst am 2. März 2017 in Deutschland. Zuvor wird er allerdings für 400 Personen im Vatikan aufgeführt. Vornehmlich jesuitische Priester werden an der Premiere teilnehmen. Und vielleicht ja sogar Papst Franziskus, der immerhin, wie die Protagonisten im Film, auch Jesuit ist.
Der deutsche Kinostart ist für Anfang März angesetzt, weil „Silence“ mit Sicherheit auch ins Rennen um Awards in den USA einsteigen wird. Wenige Tage vor dem deutschen Kinostart findet in Los Angeles die Oscar-Verleihung statt. Und das ist bestimmt kein Zufall.
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