Video: Lana Wachowski erzählt, dass „The Matrix Resurrections“ als Trauerarbeit begann


In einem Talk beim „ilb – internationales literaturfestvial berlin“, erklärt Lana Wachowski, warum sie Neo und Trinity wiedersehen und „The Matrix Resurrections“ drehen wollte. Hier gibt es den gesamten Talk, bei dem auch Drehbuch- und Bestseller-Autor David Mitchell und Regisseur Tom Tykwer zu Gast waren.

Alle Welt schaut momentan auf den vierten Teil der „Matrix“-Reihe, die ja eigentlich mal als Trilogie konzipiert war. Nun gab Regisseurin Lana Wachowski weitere, sehr persönliche Einblicke in den Entstehungsprozess. Und das an einem Ort, den viele Cineasten vielleicht gar nicht auf der Landkarte hatten: das 21. „ilb – internationales literaturfestvial berlin“, das noch bis zum 18. September in Berlin stattfindet.

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Ein Talk wie ein Familientreffen

Dort ging es bei einem Panel im „silent green Kulturquartier“ um „The Art Of Scriptwriting“ – am Beispiel der Matrix-Filme. Bei dem vom Filmkritiker Knut Elstermann moderierten Gespräch war nicht nur Lana Wachowski zugegen, sondern auch Bestseller-Autor David Mitchell (der die Wachowskis mit der Verfilmung seines Buches „Cloud Atlas“ betraute und auch an „Matrix 4“ mitgeschrieben hat), Regisseur Tom Tykwer (der mit den Wachowskis gut befreundet ist und bei „Cloud Atlas“ und der Serie „Sense8“ mit ihnen arbeitete und auch bei Matrix 4 die Musik beisteuert) und Drehbuchautor Aleksander Hemon (der an „Matrix 4“ und „Sense8“ mitschrieb). Ein echtes Familientreffen also – in einer Stadt, die Lana Wachowski sehr wichtig ist. Sie hat dort eine Wohnung im Stadtteil Tiergarten.

„Mein Gehirn hat in schweren Zeiten immer meine Vorstellungskraft in Gang gesetzt.“

Vielleicht lag es an diesem vertrauten Setting, dass Lana Wachowski sehr frei über die Entstehung und die Idee für „The Matrix Resurrections“ sprach. Nachdem man, so Wachowski, „jahrelang LKW-Ladungen voller Geld vor ihr Haus gefahren“ hatte, um sie zu einem neuen Matrix-Film zu überreden, waren es zwei tragische Ereignisse, die den Impuls gaben, Neo und Trinity erneut auf die Leinwand zu bringen. Sie sagt dazu: „Mein Vater starb, dann starb ein guter Freund von mir. Ich wusste wirklich nicht, wie ich dieses Maß an Trauer verarbeiten sollte. Ich hatte das so nah noch nie erleben müssen … Wissen Sie, natürlich muss ein Leben enden, aber es war trotzdem hart für mich. Mein Gehirn hat in schweren Zeiten immer meine Vorstellungskraft in Gang gesetzt. Eines Nachts weinte ich viel und konnte nicht einschlafen und plötzlich explodierte die ganze Story in meinem Kopf.“ Da sie ihren Dad nicht bei sich haben konnte, suchte sie Trost in ihren berühmtesten Filmfiguren. „Plötzlich hatte ich Neo und Trinity wieder, die ja unzweifelhafterweise zwei der wichtigsten Charaktere in meinem Leben sind. Es fühlte sich tröstlich an, diese beiden lebendig vor mir zu haben.“ Das sei simpel, aber: „Da ist es, was Kunst zu schaffen vermag, was Geschichten leisten können: Sie geben uns Trost.“

Hier gibt es noch immer das komplette Gespräch:

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