Verwandelt Christopher Nolan seine Filme bald in Videospiele?
Christopher Nolan verrät, dass er definitiv daran interessiert sei, seine Filme in Videogames zu verpacken. Mit „Inception“ hätte es fast die erste Videospiel-Adaption gegeben, doch Nolan zog kurzfristig den Stecker.
Wie sieht ein Videospiel-Abenteuer in einem dekonstruierten Raum-Zeit-Kontinuum aus? Oder ein Spieleprotagonist, der die Formation von Teilchen kontrolliert, um die Zeit zu beherrschen? Das spielerische Entdecken alternativer Realitäten könnte auch bald im Christopher-Nolan-Stil möglich sein. Während einer Q&A-Session im Rahmen der Promotion seines Filmes „Tenet“ sagte Nolan nun, er habe großes Interesse daran, seine Filme in Form von Videospielen zu adaptieren.
Christopher Nolan ist bereits mit der Gaming-Welt vertraut
Nolans Affinität für Videogames ist lange kein Geheimnis mehr. So ist dieser bekannt dafür, seine Filme auch in Videospielen aufzuführen. Zuletzt hat Nolan sich mit Epic Games‘ „Fortnite“ zusammengetan, um Filme wie „Batman Begins“, „Inception“ und „Prestige“ im Party Royale-Modus des Spiels zu zeigen. Nolan hat sogar einen neuen Trailer für „Tenet“ durch das Spiel uraufgeführt. Und auch die Gaming-Community respektiert den Regisseur und lud ihn ein, bei den diesjährigen The Game Awards den „Game of the Year Award“ an Naughty Dogs „The Last of Us Part II“ zu überreichen.
Videospiele sind noch komplexer als Filme
In einem Presse-Gespräch moderiert von Videospiel-Journalist Geoff Keighley wurde Nolan nun gefragt, ob er sich wünsche, dass seine Filme als Videospiele adaptiert werden. Daraufhin verglich Nolan den Prozess des Filmemachens mit der Entwicklung von Videospielen und sagte, dass zwar beide „kompliziert sind und [lange] dauern“, der Entwicklungsprozess von Videospielen aber tendenziell ein komplexeres Gebilde sei.
So meint Nolan, dass er mit einem Spiel auch nicht einfach nur an einen Film anknüpfen wolle, sondern Game-Designs weitaus höheren Ansprüchen gerecht würden: „Man will nicht einfach ein lizenziertes Spiel machen, man will nicht einfach an etwas anknüpfen und die Marke benutzen, die durch den Film etabliert wurde.“ Er erklärt weiter: „Ähnlich wie bei Film-Adaptionen, die sich an Videospielvorlagen bedienen, sollte man auch bei einer Game-Adaption vermeiden, dass man sich einfach an einer bereits bestehenden Marke bedient.“ So betont Nolan, wie wichtig es sei, dass sowohl Filme als auch Videospiele für sich selbst stünden. Er fügte hinzu: „Man will, dass es in sich selbst etwas Großartiges ist.“
„Es ist nicht etwas, das man jemals auf die leichte Schulter nehmen würde“
Obwohl Nolan das Entwerfen eines Videogames als unglaubliche Herausforderung betrachte, bekundete er dennoch Interesse daran, seine Filme in ein Videospiel zu verwandeln: „Ich denke, ich habe meine gesamte Zeit und Energie dem Film gewidmet und gesehen, wie schwierig das ist, es ist nicht etwas, das man jemals auf die leichte Schulter nehmen sollte, aber es ist definitiv etwas, an dem ich interessiert bin. Es ist eine erstaunliche Welt“, so Nolan.
So habe sich der Filmemacher schon ein Mal daran gewagt, eine Videospieleadaption seines Films „Inception“ aus dem Jahr 2010 zu entwickeln. Das Projekt sei jedoch schließlich eingestellt worden.