Verletzt und enttäuscht: Metro Boomin spricht über Streit mit Drake
Producer Metro Boomin öffnet sich über seinen Streit mit Drake und zeigt sich enttäuscht.
Die Fehde zwischen den Rappern Kendrick Lamar und Drake ergriff die sozialen Medien und Schlagzeilen dieses Jahr im Sturm. Seitdem hängt der Streit von Lamar und Drake wie eine graue Wolke über dem Rap-Kosmos.
Der Konflikt der beiden Rap-Giganten brodelte schon seit Jahren unter der Oberfläche. Doch der Song „Like That“ von Metro Boomin und Future bildete den Auftakt für einen historischen Rap-Showdown. Kendrick Lamar kam nämlich als Feature auf dem Song vor und spuckte darin giftige Zeilen gegen den kanadischen Rapper Drake. Was folgte war eine Tirade an hitzigen „Diss-Tracks“, die Drake und Lamar hin und her schleuderten, jeder Song bissiger als der davor. Nichts wurde auf den Tracks ausgelassen. Es wurden Anschuldigungen gemacht und alles beleidigt, was dem anderen lieb war.
Böses Blut
Angefeuert wurde die Streitlust nach dem Release von „Like That“ zusätzlich von dem Fakt, dass zwischen Metro Boomin und Drake ebenfalls böses Blut herrscht. Hip-Hop Journalist Elliott Wilson teilte auf „X“ eine Reihe an Magazinausschnitten von der „Man Of The Year“- Ausgabe von „GQ“. Auf den Seiten geht Boomin auf die Ursprünge seines Streits mit Drake ein. Dabei betont der Producer, dass der Kern persönlich war, nicht beruflich: „Ich und Drake, wir hatten ein persönliches Problem, und um das festzuhalten, nicht wegen einer Frau oder so etwas Banalen. Es war ein persönliches Problem, das mich wirklich verletzt und enttäuscht hat.“
Der NOT ALL HEROES WEAR CAPES- Produzent geht nicht darauf ein, was genau das persönliche Problem mit Drake war. Er kommentiert nur noch, dass es sich um „normalen Scheiß“ handeln würde.
Gegenüber „GQ“ beharrt Boomin auch fest darauf, dass die zwei mit Rap-Kollegen Future produzierten Alben WE DON´T TRUST YOU und WE STILL DON´T TRUST YOU nicht nur als Sticheleien gegen Drake gemeint waren. „Die Leute denken wirklich, dass wir zwei Jahre lang gesessen sind und zwei Alben gemacht haben, um dann zu sagen: Yo, scheiß auf diesen Kerl. Was für ein Scheiß ist das? Glaubt ihr wirklich, dass wir so viel Zeit, Mühe und Ressourcen aufwenden, nur um jemanden auf einem Album anzugreifen? Die Budgets für zwei Alben zu sprengen, das Budget zu überschreiten? Das ist echter Hass. Keiner von uns beiden rockt so“, so Boomin.
Rapper Future hingegen fragt in einem neuen Feature von „GQ“ nur frech: „Es gab einen Streit?“
Das Rap-Duell des Jahres
Das verbale Battle zwischen dem Kanadier und dem stolzen „Westsider“ Kendrick erreichte im Mai seinen musikalischen Höhepunkt, als Lamar den Song „Not Like Us“ veröffentlichte. Das Cover: Drakes Haus in Toronto aus der Vogelperspektive auf GoogleMaps mit roten Markierungen auf dem Dach. Diese ähneln jenen Markierungen, die die Häuser von registrierten Sexualstraftätern kennzeichnen.
Der Song, einer von vielen sehr direkten Diss-Tracks an Drake, schoss sofort in Charts, machte weltweit Schlagzeilen und wurde nun für insgesamt sieben Grammys nominiert. In dem Song stützt sich Kendrick auf den Zusammenhalt der Westside, besingt seine Heimatstadt Compton und beschuldigt Drake der Pädophilie. In dem kurz darauf veröffentlichten Musikvideo verstecken sich unzählige ausgeklügelte Botschaften an Drake, sowie liebevolle Hommagen an seine Heimat und seine Familie. Das Video eroberte Social Media im Sturm und zählt auf YouTube mittlerweile fast 181 Millionen Klicks. Für viele Fans entschied Kendrick Lamar somit das Duell für sich.
Drake klagt
Bestätigt wird der „Sieg“ von Lamar für viele auch durch zwei kürzlich eingereichte Klagen von Drake gegen die Universal Music Group im Zusammenhang mit „Not Like Us“untermauert.
In der ersten Klage, die in New York eingereicht wurde, wird behauptet, dass UMG die Streaming-Zahlen für „Not Like Us“ „künstlich aufbauscht“ und an nicht offengelegten „Pay-to-Play“-Systemen beteiligt war.
Bei der zweiten in Texas eingereichte Klage handelt es sich um eine Verleumdungsklage. UMG habe „wissentlich“ die Veröffentlichung von „Not Like Us“ genehmigt, obwohl Kendrick Lamar in seinem Text Drake als „pädophil“ bezeichnete.
Lamar und sein Team äußerten sich noch nicht zu den Vorwürfen. Ein UMG-Vertreter hingegen meldete sich bezüglich der zwei Klagen in einem Statement gegenüber „Variety“zu Wort: „„Die Andeutung, dass UMG irgendetwas tun würde, um einen ihrer Künstler zu untergraben, ist beleidigend und nicht wahr. Wir wenden bei unseren Marketing- und Werbekampagnen die höchsten ethischen Standards an. Keine noch so ausgeklügelte und absurde juristische Argumentation in dieser Klage kann die Tatsache verschleiern, dass die Fans die Musik wählen, die sie hören wollen.“