Verdächtiger im Mordfall Pop Smoke gestand die Tat einem verdeckten Ermittler
Ein eingeschleuster „Zellennachbar“ konnte dem Hauptverdächtigen Corey Walker ein komplettes Geständnis entlocken. Bei dessen Verhaftung hatte zuvor eine Google-Analyse geholfen.
Immer mehr grausame Details zu der Ermordung von Pop Smoke erreichen aktuell die Öffentlichkeit. Zuletzt klärte ein Polizeibeamter vor Gericht über den genauen Tathergang auf. Nun kamen Infos darüber ans Licht, wie es dem LAPD gelang, die Hauptverdächtigen zu schnappen und ihn mit der Tat in Verbindung zu bringen. Eine wichtige Rolle spielte dabei ein verdeckter Ermittler, der sich als Häftling ausgab.
Hauptverdächtiger prahlt vor einem falschen Zellennachbarn
Bei dem 20-jährigen Corey Walker handelt es sich um den einzigen Hauptverdächtigen, der volljährig ist. Laut der „Los Angeles Times“ war es Walker selbst, der nach seiner Verhaftung die meisten Informationen zu dem geplanten Raubüberfall und der Ermordung von Pop Smoke preisgab. Ein verdeckter Ermittler, der sich als Zellengenosse ausgab, konnte Walkers Vertrauen gewinnen und entlockte ihm auf diese Weise ein komplettes Geständnis.
Corey Walker rekrutierte und bewaffnete Teenager
Walker gab preis, dass er Mitglied der berüchtigten Hoover Criminals sei, einer kriminellen Bande in Los Angeles. Die Adresse zu Pop Smokes gemietetem Airbnb-Haus erfuhr dieser durch einen Hinweis in der Instagram-Story des Rappers. Am Tag der Tat fuhr Walker dann zunächst alleine mit einem Wagen zu dem Haus, um sich einen Überblick über die Lage zu verschaffen. Nachdem klar war, dass sich außer dem Rapper nur eine Frau und ein Mann im Haus befanden, kehrte Walker mit vier Teenagern zum Haus zurück, um einen Raubüberfall zu starten. Zwei von ihnen rüstete Walker mit Schusswaffen aus. Laut seinem Anwalt Christopher Dardan [den einige aus dem O.J.Simpson-Prozess kennen dürften, Anm. d. Red.], verweilte dieser während der gesamten Tat in seinem Auto und hatte die Ermordung des Rappers nicht geplant. Pop Smokes Mörder soll nach Angaben der Polizei ein 15-jähriger Junge sein. Dieser soll bei der Begegnung mit dem Rapper sofort mehrere Male geschossen haben.
Alles wegen einer Rolex
Wie kürzlich bekannt wurde, ergatterten die Räuber lediglich die Rolex-Uhr des ermordeten Rappers, welche von der Gruppe für 2.000 Dollar verkauft wurde. Nachdem die Polizei die Verdächtigen bestimmt hatte, wurde den Ermittelnden der Zugriff auf einen Google-Account von Walker gewährt. Dieser hatte am Vorabend der Tat nicht nur die Adresse des Rappers gegoogelt, sondern wenig später „Rolex oyster perpetual datejust“ und „breaking news L.A.“ in die Suchleiste eingegeben. Anschließend konnten die Täter durch eine Analyse von Anrufen geschnappt und miteinander verbunden werden. Während Corey Walker aufgrund seiner Volljährigkeit eine lebenslange Haftstrafe oder sogar die Todesstrafe erwarten könnte, werden die Strafen der anderen Beteiligten vermutlich milder ausfallen.
Walkers Anwalt sagte zu diesem Umstand: „Ein Teil der Ironie ist, dass die Person, die ihn [Pop Smoke] erschossen hat, vermutlich nicht länger als bis zum 25. Lebensjahr im Gefängnis bleiben wird. Mein Klient hingegen wird den Rest seines Lebens hinter Gittern verbringen. Ich halte das für grundsätzlich falsch.“
Pop Smoke wird seinen Fans vermutlich noch lange im Gedächtnis bleiben. Aktuell ist der Rapper in dem Film „Boogie“ zu sehen und soll außerdem auf dem neuen Album der kürzlich verstorbenen Rap-Legende DMX vertreten sein.