Usher warf T-Pain vor, mit Auto-Tune die Musik zu ruinieren
„Du hast Musik für echte Sänger kaputtgemacht“: T-Pain berichtet in einem Interview von einem unangenehmen Gespräch mit Usher, das Spuren hinterließ.
Die Zeiten, in denen sich die Mehrheit der Rap-Fans über den Stimmen verzerrenden Auto-Tune-Effekt beschweren, gehören der Vergangenheit an. Mittlerweile ist der Effekt ein fester Bestandteil der Kultur und findet vor allem im Trap häufig Verwendung. Dennoch hatten es die Auto-Tune-Pioniere im HipHop nicht leicht. In der aktuell laufenden Netflix-Doku-Reihe „This is Pop“ berichtet T-Pain von einem Gespräch mit Usher, das bei ihm offenbar eine tiefe Depression auslöste.
Usher warf T-Pain vor, die Musik zu ruinieren
In der besagten Episode von „This is Pop“, einer Doku-Reihe, die Hintergründe zu Phänomenen aus der Musikwelt liefert, geht es um den Auto-Tune-Effekt und dessen Einzug in den HipHop. T-Pain, der als einer der Wegbereiter des Auto-Tune-Rap gilt, verwendete den Effekt bereits 2005 auf seinem Debütalbum RAPPA TERNT SANGA. In dem gezeigten Interview berichtet er von einer Begegnung mit Sänger Usher, die wohl Spuren hinterließ. 2013 waren die bleiben Musiker an Bord desselben Flugzeugs, um zu den BET Awards zu gelangen. Eine Flugbegleiterin wies T-Pain darauf hin, dass Usher gerne ein Gespräch mit ihm führen würde. T-Pain, der mit Usher befreundet war, dachte sich nichts dabei und so hielten die beiden ein wenig Smalltalk. Plötzlich sprach Usher ein sehr ernstes Thema an und sagte zu T-Pain: „Du hast die Musik für echte Sänger kaputtgemacht.“ Letzterer wusste offenbar nicht, wie er mit dieser Aussage, die er zunächst für einen Witz hielt, umgehen soll. Rückblickend betrachtet der Sänger diesen Moment als Auslöser für eine Depression, die vier Jahre lang anhielt.
Usher war mein Freund. Er meinte „Du hast Musik für echte Sänger kaputtgemacht“. Ab dem Punkt konnte ich das nicht mehr hören. Hat er recht? Habe ich Musik kaputtgemacht? Und das war der Moment – und das habe ich wahrscheinlich lange nicht gemerkt – der meine vierjährige Depression ausgelöst hat.“
T-Pains Kampf um Anerkennung
Bis auf den Zuspruch einiger erfolgreicher Kollegen des Sängers, wie beispielsweise P. Diddy oder Kanye West, die den Effekt noch in den 2000ern für eigene Produktionen verwendeten, erhielt T-Pain für seine Musik zunächst durchwachsenes Feedback. Jay-Z widmete seiner Aversion gegen den Auto-Tune sogar einen ganzen Song. „D.O.A“ (Death of Auto-Tune) wurde auf Live-Konzerten oft begleitet von einem aggressivem „Fuck T-Pain!“. Der Sänger, der zu Beginn seiner Karriere noch mit Zylinder und Oakly-Sonnenbrille auftrat, gab in mehreren Interviews zu erkennen, dass all die negativen Reaktionen auf seine Kunst, nicht spurlos an ihm vorbeigingen und sprach in diesem öfters von Depressionen und Unsicherheit. Vor allem störte ihn, dass er über viele Jahre hinweg zur Zielscheibe des allgemeinen Auto-Tune-Hasses wurde, obwohl viele Kollegen seinen Sound bereits kopierten. Auch hierzulande wurden die ersten erfolgreichen Auto-Tune-Rapper wie Ufo 361 oder Rin bei Weitem nicht nur mit Lob überschüttet.
2009 hatte Jay-Z keine Liebe für Auto-Tune. Dies zeigte er in dem Song „D.O.A“:
Neben T-Pain stehen in bei „This is Pop“ Shania Twain, Boyz II Men, Chuck D, Brandi Carlile und Neko Case im Mittelpunkt. Sie kann ab sofort auf Netflix angesehen werden.