Top 1O
Madonna hat mit MDNA ihr zwölftes Nr.-1-Album im UK im Sack. Die 53-Jährige brach damit einen Rekord von Elvis Presley. Kein Künstler und keine Künstlerin hatte mehr Alben an der britischen Chartsspitze.
Nur eine Woche danach stieß Nicki Minaj Madonna übrigens vom Thron: Mit Pink Friday: Roman Reloaded stand sie als erste Rapperin auf Platz eins im UK.
In Deutschland musste sich Madonna in der ersten Verkaufswoche von MDNA dagegen hinten anstellen: kein Vorbeikommen an Unheilig und Silbermond.
Noch schlimmer sieht’s für das „Material Girl“ in den USA aus: Zwar debütierte MDNA dort mit 359 000
verkauften Exemplaren auf der Eins – 185 000 Kopien
waren aber Dreingaben zu Konzerttickets. Dieses Extra fiel in der zweiten Verkaufswoche weg und Madonna verkaufte 88 Prozent weniger, Ergebnis: Platz acht.
Wie in den frühen 60ern, als Plattenfirmen der Beatles und der Stones Alben ihrer Künstler noch unter anderen Namen und mit veränderter Tracklist auf den US-Markt brachten, veröffentlichten die Kaiser Chiefs nun eine andere Version ihres Flopalbums The Future Is Medieval in den Staaten. Neuer Titel: Start The Revolution Without Me. Genützt hat der Aufwand nichts: Die Platte erreichte nicht mal die Top 200.
Nach mehreren Wochen auf unteren Top-40-Plätzen gelang Caligola mit „Forgive Forget“ doch noch ein Top-3-Hit. Aus eigener Kraft ging’s aber nicht: Davor hatte ein „DSDS“-Kandidat den Song interpretiert.
Zum Thema Krise in der Musikindustrie: Über ein Viertel, nämlich 13 der 40 meistverkauften Alben im UK, sind in den vergangenen zehn Jahren erschienen, wie eine kürzlich erstellte Liste belegt. Jüngstes Album, natürlich: Adeles 21 auf Platz sechs.
In der schwächsten Verkaufswoche des bisherigen Jahrhunderts (KW 15/2012) setzte der UK-Handel übrigens 1,4 Millionen Alben ab. Nummer eins in dieser Woche: Adele mit 22 000 verkauften Einheiten von 21.
Sprachlicher Patzer aus einer Presseinfo zur aktuellen, U2-artigen Toten-Hosen-Single: „Die erste Single ‚Tage Wie Diese‘ (…) ist nach dem Chartsentry auf Platz 3 aktuell auf Platz 6 und entwickelt sich großartig.“
Der Split der üblen Nu-Britpop-Band Viva Brother macht sich in den britischen Charts nicht bemerkbar.
Stephan Rehm