The Stone Crows in Hamburg
Maggie Bell, 23-jährige Vokalistin der fünfköpfigen, schottischen Formation STONE THE CROWS, kam bei ihrer fast 2y 2 stündigen dynamischen Show in der Hamburger Musikhalle ganz schön ins Schwitzen. Es war für die Gruppe ein Testkonzert, welches über eine eventuelle Deutschlandtournee entscheiden sollte.
Ich-kann jetzt schon verraten, dass sich die Krähen in den nächsten zwei Monaten in vielen deutschen Städten niederlassen werden. Sie werden Staub aufwirbeln mit ihrem unverdünnten, vollsaftigen Blues, der aber nur eine Seite dieses musikalischen Quintettes darstellt. Ihre Ausflüge in elektronische Bereiche, wo mit Rückkopplungen und Echoeffekten gearbeitet wird, sind interessante und echte Versuche, dieses technische Teilgebiet der Musik musikalisch in den Sound von STONE THE CROWS zu Integrieren.
Blues, so konnte ich aber in Hamburg feststellen, ist das wahre Betätigungsfeld von Maggie Bell. Hier ist sie in ihrem Element, wenn sie mit Songs, wie „Sad Mary“ oder „Danger Zone“ die Zuhörer fast gewalttätigt, aber immer diszipliniert in ihren Bann zieht. Stimmlich kokettiert sie mit Janis Joplin, Dinah Washington oder Aretha Franklin. Trotzdem hat sie ihre eigene Stimme, ihre eigene Kraft, Gefühle in Gesang umzusetzen; so zu hören in dem melancholischen Titel „Friends“ oder dem seltsam weltentrückten Song „Things are getting better“. Sie konnte es nicht fassen, in Hamburg solch einen Erfolg zu haben. „Es war ein fantastisches Publikum, so dass mein anfängliches Lampenfieber nach dem ersten Lied wie weggeblasen war“, sagte sie nach dem Konzert; und die anderen Vier pflichteten ihr kopfnickend bei. Sie kamen nach dem Konzert schwitzend und geschafft in ihre Kabinen, jedoch mit dem Bewusstsein, die richtige Wellenlänge zu den knapp 1.000 Zuhörern hergestellt zu haben. „Wir freuen uns jetzt schon, wenn wir in zwei Monaten andere deutsche Städte besuchen“, sagte John McGinnis, Organist, Pianist, Komponist und Texter fast aller Titel von STONE THE CROWS. Er ist mit seiner Orgel schon durch sämtliche Sparten der Musik gerockt und hat in einigen Gruppen Erfahrungen gesammelt und mit so manchen Musikern seine Erfahrung gemacht. Leadgitarrist, Les Harvey, wurde von Aretha Franklin verpflichtet, sie auf einer Tournee durch England und Spanien zu begleiten. Er sagte zu und heute denkt er noch gerne an die Zeit, von der Aretha sagt, „Ich war gerne mit Les zusammen, er ist ein guter Musiker mit einem fantastischen musikalischen Gehör“. Seine Vorliebe gehört grossen Musikern wie Wes Montgomeren oder Frank Zappa. Led Zeppelin ist für ihn im Vergleich zu Igor. Strawinsky lahm und zahm. Jimmy Dewar, Bass, kommt ebenfalls wie die anderen beiden aus Glasgow. Für ihn bedeutet STONE THE CROWS mehr als eine Gruppe. Er kann hier seine Ideen verwirklichen und für einen durchschlagenden rhythmischen Background sorgen. Solche Möglichkeiten lässt er nie ungenutzt verstreichen. Colin Allen, Drummer, ist der einzige Engländer in der Formation und STONE THE CROWS gibt auch ihm die Chance, das zu tun, was er tun möchte. Er war mit den „Taste“ auf Tour und hat „Area Code 615“ unterstützt. Heute, so sagte er, hat er die Möglichkeit, sich optimal auszudrücken. Am besten zu sehen bei Livekonzerten. Es wird ein Fest und ein Erlebnis werden, wenn STONE THE CROWS auf Tournee gehen und neue Zeichen im Blues und Rock setzen.