The Knack – und wie man Superman damit aufmöbelt
Beatles-Regisseur Richard Lester sorgte für Drive und Humor.
35 Millionen Dollar waren für die Verfilmung von „Superman I“ draufgegangen, der 1979 mit enormem Publicity-Aufwand gestartet worden war. Doch die 135 Minuten, die Kojak-Regisseur Richard Donner damals inszeniert hatte, ließen den Drive, den Witz und die Überzeichnung vermissen, die einer derartigen Comic-Verfilmung besser auf die Sprünge geholfen hätten. „Superman II – Allein gegen alle“ ist nun das Werk Richard Lesters, der bei den Beatles-Filmen Regie führte, mit John Lennon „Wie ich den Krieg gewann“ drehte und jetzt den gewissen Kniff „The Knack And How To Get It“, (ebenfalls einer seiner Filme) für Superman anwenden sollte.
Der gewisse Kniff bestand darin, bereite vorhandenes Material mit neu gedrehten Episoden so zu verbinden, daß dem fliegenden Supermenschen auch schon mal ein selbstironisches Zwinkern aus dem Auge wächst. Der neue Superman ist einfach komischer, weil das Pathos weitgehend gegen mehr Humor ausgetauscht wurde. Natürlich ist es auch hier absolut notwendig, in entsprechender Stimmung ins Kino zu gehen. Dann allerdings kann man auch reichlich lachen.
Superman, der seine Identität bekanntlich hinter der leicht bescheuerten Fassade des Reporters Clark Kent vom „Daily Planet“ verbirgt, rettet Paris, indem er eine H-Bombe kurz vor der Explosion aus dem Eiffelturm reißt und ins All befördert. Leider sprengt diese Detonation die verbannten Bösewichte General Zod (Terence Stamp), Prinzessin Ursa (Sarah Douglas) sowie das dumme Kraftmonster Non (Jack O’Halloran) aus ihrer Eindimensionalität frei. Die drei fallen gerade in dem Moment in den USA ein, da Superman (Christopher Reeves bekanntlich) im heimatlichen Eiskristallpalast für das längst fällige Betterlebnis mit der Freundin/Kollegin Lois Lane (M. Kiddler) die übernatürlichen Kräfte opfert. Als gewöhnlicher Sterblicher bekommt er dann von einem Redneck reichlich etwas auf die Mütze, doch als das Horror-Trio gerade dabei ist, aus lauter Langeweile New York aus den Angeln zu heben, steht auch er wieder seinen Mann. Und damit Lois Lane in der nächsten Folge wieder vergessen hat, daß Clark und Superman identisch sind, küßt er sie in Trance…
Gelungene Tricks, Persiflagen und herzerfrischende Zerstörungsorgien (die trotzdem noch hinter Spielbergs „1941“ zurückbleiben) lassen hoffen, daß der dritte Teil noch besser wird. Denn wenn die Musik nicht nur dem „Starwars“ -Thema nachempfunden war, sondern schon dessen Parodie, so könnte „Superman II“ vielleicht sogar richtig schön over the fop fliegen. Wenn Lester dabeibleibt.