The Detroit Cobras


Erotisierender Soul und dreckiger Garagen-Blues aus den Glasscherbenvierteln von Motown.

UI6 Musik: „Leute sagen mir, dass ich gut bin“, meint Rachel Nagy, die mehrfach tätowierte Sängerin der Cobras. „Aber Irma Thomas, Tina Turner und Baby Washington waren wirklich gut. Die bringen mich zum Weinen.“

Das völlig fantastische Quartett, das sich als Coverband versteht, bedient sich zwar gelegentlich bei Größen wie Willie Dixon und Otis Redding, interpretiert meist aber unbekannte Soul- und Bluesstücke der 50er und 60er Jahre. Auf der aktuellen sexy sexy sexy EP begleiten Bassist Eddie Harsch (Ex-Black Crowes], Drummer Kenny Tudrick und Gitarristin Mary Restrepo ihren Star, der stimmlich wie körperlich alle Posen zwischen Rockbitch und stilvoller Motown-Diva beherrscht.

Die Künstler: The Detroit Cobras – warum selbst Amerikaner in „Detroit“ die erste Silbe betonen, sobald es mit „Cobras“ kombiniert wird, ist ungeklärt – gründeten sich bereits 1995, um in den drei Live-Music-Bars, die in ihrer Heimatstadt die überschaubare und im Augenblick wohl überschätzte Garagen-Rock-„Szene“ beheimaten, bei Auftritten Freibierzu bekommen. Nach einigen gescheiterten Versuchen mit Vokalisten überredete die Band die Metzgerin, Köchin und Stripperin Rachel Nagy, sich als Sängerin zu versuchen. Nach zwei wenig beachteten LPs auf dem Label der White Stripes erscheint nun die EP Seven Easy Pieces über Rough Trade. So bald wird das Fremdrepertoire jedoch wohl nicht durch Eigenkompositionen ersetzt werden. „Irgendwer in der Band will immer Songs schreiben. Ich bin aber dagegen“, sagte Nagy noch im Februar. „Wir waren neulich beider South-By-Southwest-Musikmesse. Trillionen von Bonds – und alle scheiße. Jeder denkt, dass er was zu sagen, dass er eine musikalische Vision hat. Ich hab nichts zu sagen“

The Detroit – Cobras Seven Easy Pieces (Sanctuary/ Rough Trade]