„The Apprentice“: Donald-Trump-Film löst Kontroverse in Cannes aus
Bei den Filmfestspielen sorgt eine Vergewaltigungsszene in „The Apprentice“ für Diskussionen.
Ali Abbasis zeigt in seiner neuen Regiearbeit „The Apprentice“ Donald Trumps Aufstieg vom unsicheren, jungen Mann in den 70ern zum selbstbewussten Immobilienmakler Mitte der 80er-Jahre sowie auch seine Beziehung zu dessen früheren Mentor Roy John. Der Film soll auch einige für den 77-Jährigen wenig schmeichelhafte Szenen beinhalten. Besonders ein Moment hat bei der Vorführung während der Filmfestspiele in Cannes 2024 das Publikum schockiert. In diesem reißt Trump seine frühere und inzwischen bereits verstorbenen Ehefrau Ivana Trump zu Boden und vergewaltigt sie.
Eine notwendige Szene?
In der kontroversen Szene präsentiert Ivana (gespielt von Maria Bakalova) ihrem Mann spielerisch ein Buch über die Vorzüge des weiblichen Orgasmus. Doch die Interaktion zwischen den beiden wird schnell düster, als ein desinteressierter Trump (gespielt von Sebastian Stan) seiner Frau mitteilt, dass er sich nicht mehr zu ihr hingezogen fühlt. Sie streiten sich, dann schmettert Trump seine Gattin auf den Boden und vergewaltigt sie anschließend. Währenddessen spottet er: „Ist das dein G-Punkt? Habe ich ihn gefunden?“ Laut „Variety“ beschrieben Zuschauer:innen die Szene im Nachhinein als „ekelhaft“ und betitelten sie als „verstörenden sexuellen Übergriff“. Auch dem Filmteam selbst soll die Schwere des Gezeigten sehr bewusst sein. So sagte eine interne Quelle gegenüber „Variety“, dass man zuvor lange über die Szene diskutiert und diese bereits abgeschwächt habe. Man habe allerdings nicht komplett auf sie verzichten wollen, da sie für die Filmhandlung notwendig sei.
„The Apprentice“: Die Handlung
In Abbasis‘ Film wird direkt zum darauf hingewiesen, dass die Handlungen zwar auf wahren Begebenheiten beruhen, aber die Namen einiger Figuren geändert wurden. Neben der besagten Vergewaltigungsszene zeigt das Werk auch, wie der ehemalige US-Präsident Amphetamintabletten schluckt, sich Fett absaugen lässt und eine Operation vornimmt, um einer Glatze entgegenzuwirken. Darüber hinaus wird Trump als illoyal und kalt dargestellt: Als sein ehemaliger Mentor, Jurist Roy Cohn, an Aids stirbt, lässt er sein Haus vom Personal ausräuchern.
Insgesamt sind in „The Apprentice“ neben Donald Trump insbesondere Roy Cohn und Ivana Trump am häufigsten zu sehen. Laut Medienberichten könnte es daran liegen, dass beide Personen bereits verstorben sind und keine rechtlichen Folgen zu befürchten sind. Trump selbst soll rechtliche Schritte gegen den Film einleiten wollen.
„The Apprentice“ hatte seine Premiere auf den Filmfestspielen in Cannes 2024. Wann genau der Film in Deutschland veröffentlicht wird, wurde bislang noch nicht bekannt gegeben.