Terrorwarnung bei „Rock am Ring“ wurde durch Schreibfehler ausgelöst


Der hessische LKA-Chef fordert wegen der Schreibfehler nun, dass „künftig frühzeitig Personaldokumente vorgelegt werden müssen“.

Am Ende kommt es doch absurder, als gedacht: Der Terroralarm, der beim diesjährigen „Rock am Ring“-Festival zur Unterbrechung am Freitagabend führte, wurde unter anderem durch Schreibfehler ausgelöst.

Johannes Kunz, Präsident des rheinland-pfälzischen Landeskriminalamts, sagte der „Mainzer Allgemeinen Zeitung“ laut dpa: „Die Namen der Verdächtigen waren falsch geschrieben, wiesen aber eine phonetische Ähnlichkeit mit den realen Schreibweisen auf“.

Die Terrorverdächtigen waren bei einer zufälligen Verkehrskontrolle ins Visier der Polizei geraten. Die Männer trugen Bändchen am Handgelenk, die ihnen uneingeschränkten Zugang zu allen Bereichen des Geländes garantiert hätten. Die Beamten glichen die Namen der Männer später mit den Personallisten von „Rock am Ring“ ab und stellten fest, dass die Männer nicht offiziell als Personal gemeldet waren. Die Polizei stufte die Unregelmäßigkeit als mögliche Gefahr ein.

„Die Lage war schon sehr ernst, denn wir konnten konkrete Tatvorbereitungen in Richtung eines Anschlages nicht ausschließen“, sagt LKA-Chef Kunz weiterhin. In Zukunft sollen bei Großveranstaltungen nicht nur Mitarbeiter von Sicherheitsunternehmen, sondern auch Logistikhelfer überprüft werden. Kunz fordert wegen der Schreibfehler, dass „künftig frühzeitig Personaldokumente vorgelegt werden müssen“.

„Rock am Ring“ 2017 wurde am Freitagabend gegen 21 Uhr wegen einer „terroristischen Gefährdungslage“ unterbrochen. Knapp 90.000 Besucher mussten das Gelände verlassen, Headliner Rammstein konnten nicht auftreten. Am Samstag ging das Programm weiter wie geplant.

„Rock am Ring“-Veranstalter Marek Lieberberg äußerte sich am gleichen Abend sowie im Nachhinein kritisch zum Umgang deutscher Behörden mit sogenannten Gefährdern. Er forderte unter anderem, dass Muslime gegen Terroristen auf die Straße gingen und dass auf Festivals zukünftig mehr Präsenz bewaffneter Polizisten gewährleistet sein soll.